Wiedereinstieg für ältere Arbeitslose

Die Arbeitslosigkeit bleibt weiter hoch. Vor allem ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sind betroffen. Um ihnen wieder zurück in die Berufswelt zu helfen, wurden verschiedene Maßnahmen und Projekte erarbeitet.

Mehr als 46.000 Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher waren im Monat Mai arbeitslos, das ist ein Anstieg von rund zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum - mehr dazu in Arbeitslosigkeit erneut gestiegen. Um möglichst viele dieser arbeitslosen Menschen wieder zurück in die Berufswelt zu verhelfen, wurden im Zuge einer groß angelegten Studie mit dem Titel „Arbeitsland Niederösterreich“ Maßnahmen und Projekte erarbeitet und auch teilweise schon umgesetzt.

Arbeitsmarktservice

APA/Herbert Pfarrhofer

Mehr als 46.000 Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher waren im Mai beim AMS als arbeitslos vorgemerkt

Ältere Arbeitnehmer ohne hohe Kosten beschäftigen

Ein Projekt wurde jetzt in St. Pölten vorgestellt. Diese Maßnahme betrifft vor allem ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die ihren Job verloren haben. Für sie ist es besonders schwer ins Berufsleben zurückzukehren, sagt der für den Arbeitsmarkt zuständige Landeshauptmann-Stellvertreter Wolfgang Sobotka (ÖVP). „Je älter die Menschen sind, wenn sie arbeitslos werden, desto länger dauert ihre Arbeitslosigkeit. Die Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt stellt eine besondere Herausforderung dar.“

Um dieser Gruppe von Arbeitslosen den Wiedereinstieg zu ermöglichen, wurde ein Projekt gestartet, das den niederösterreichischen Gemeinden ermöglicht, ältere Arbeitnehmer ohne hohe Kosten zu beschäftigen. Angemeldet werden sie über den Verein „Jugend & Arbeit“, der unter anderem aus Mitteln des Arbeitsmarktservice und dem Land Niederösterreich finanziert wird.

Gemeinden müssen 350 Euro zahlen

Bei einem durchschnittlichen Bruttogehalt von 1.500 Euro müssen die Gemeinden dann für einen Vollbeschäftigten nur einen Betrag von 350 Euro bezahlen, sagt der Geschäftsführer des AMS Niederösterreich, Karl Fakler. „Das sollte ein Anreiz sein, dass wir einige Hunderte von den 13.000 Arbeitslosen, die es im Jahresdurchschnitt gibt, mit diesem Sprungbrett, dieser zweiten oder dritten Chance versorgen“, so Fakler. Außerdem soll es anderen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern zeigen, „dass man sich darauf einlassen kann, mit Leuten, die zum Teil älter sind als man selber, gute Geschäfte zu machen und erfolgreich zu arbeiten“, so Fakler.

Zwei Männer arbeiten

ORF

Aufräumen nach dem Hochwasser in Traisen (Bezirk Lilienfeld)

In Traisen (Bezirk Lilienfeld) etwa wird diese Maßnahme bereits seit einiger Zeit umgesetzt. Hier sind für die nächsten drei Monate zwei ältere Arbeitnehmer tätig und helfen unter anderem, die Schäden des Hochwassers von Mitte Mai zu beseitigen. Die Gemeinde hat nach drei Monaten die Möglichkeit, diese Personen ganz regulär in den Gemeindedienst zu übernehmen.