Wanderunfälle: Hochsaison für Bergretter

Die Wandersaison ist in vollem Gang. Immer wieder kommt es zu brenzligen Situationen. Allein im ersten Halbjahr 2014 rückte die Bergrettung in Niederösterreich fast 300 Mal aus. Verantwortungsloses Verhalten auf dem Berg bringt oft auch die Bergretter in Gefahr.

Allein im ersten Halbjahr 2014 ist die Bergrettung in Niederösterreich fast 300 Mal ausgerückt, fast 40 Mal kam der Rettungshubschrauber zum Einsatz. Zwei Menschen kamen bisher ums Leben – mehr dazu in Tödlicher Absturz auf Klettersteig und Bergläufer wurde tot gefunden. Oft sind die Ursachen für Wanderunfälle mangelnde Kondition oder Erschöpfung, sagt Hubert Köttritsch von der Bergrettung Niederösterreich. „Ein großes Problem ist das Stolpern, gerade, wenn ein Wanderer unachtsam oder schon etwas müde ist.“

Bergwandern

APA/Hans Klaus Techt

Sendungshinweis: „Guten Morgen NÖ“, 9.7.2014

Schlechte Ausrüstung als Ursache

Immer wieder sind auch Menschen mit schlechter Ausrüstung in den Bergen anzutreffen, wie Wanderer aus Sankt Pölten erzählen: „Voriges Jahr waren wir in Kaprun. Da haben wir Menschen gesehen, die mit Flip Flops auf den Berg gehen. So etwas ist unverantwortlich.“ Die richtige Ausrüstung ist beim Wandern eine wichtige Voraussetzung, sagt eine erfahrene Bergsteigerin. „Man kann ja Einheimische fragen und sich informieren, was man am besten anziehen soll. Und den Menschenverstand einsetzen.“ Laut Hubert Köttritsch sind schon sehr viele Menschen gut ausgerüstet, aber die richtige Handhabung etwa eines Klettergurtes, lasse teilweise noch zu Wünschen übrig, so Köttritsch.

Suchaktion kann bis zu 15.000 Euro kosten

Wenn man den Notruf verständigt, sollte man laut Hubert Köttritsch das Handy eingeschaltet lassen, denn oft können die Einsatzkräfte den Verletzten in manchen Fällen orten. „Grundsätzlich ist es wichtig, Ruhe zu bewahren und zu schauen, wo man wirklich ist, um gegenüber den Einsatzkräften genaue Angaben machen zu können.“ Sehr wichtig: Den Verletzten nicht alleine zu lassen.

Christophorus Hubschrauber

ORF

ÖAMTC-Rettungshubschrauber im Einsatz

Muss der Hubschrauber anfliegen, können die Kosten dafür mit 3.000 bis 5.000 Euro sehr hoch sein. Eine Suchaktion kann laut Bergrettung bis zu 15.000 Euro kosten. Fördermitglieder der Bergrettung oder Mitglieder von alpinen Vereinen verfügen automatisch über eine Bergeversicherung, alle anderen, sofern sie nicht anderwärtig versichert sind, müssen die Kosten selbst tragen. Man kann aber auch für die ganze Familie eine Versicherung abschließen.

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