Asylwerber starb an Meningitis

Ein Asylwerber aus dem Erstaufnahmezentrum Traiskirchen (Bezirk Baden) ist an einer ansteckenden Gehirnhautentzündung gestorben. Der 35-Jährige dürfte in seinem Heimatland Somalia erkrankt sein. Bewohner und Personal müssen nun Antibiotika nehmen.

Der Todesfall hat jetzt Folgen für alle anderen 1.300 Bewohner der Erstaufnahmestelle und das Personal: Da die Krankheit ansteckend ist, bekommen nun alle in dem Erstaufnahmezentrum eine Prophylaxe in Form von Antibiotika, sagt der Bezirkshauptmann von Baden, Heinz Zimper. „Wir fangen heute an, sobald die Medikamente verfügbar sind, und werden das so schnell wie möglich, ich hoffe bis morgen oder übermorgen, durchgeführt haben“, so Zimper gegenüber noe.ORF.at.

Rettungsauto vor Asyl-Erstaufnahmezentrum Traiskirchen

Monatsrevue.at / Thomas Lenger

Lager darf vorerst nicht verlassen werden

Personen, die sich in der Betreuungsstelle aufhalten und noch nicht geimpft sind, dürfen das Lager unterdessen nicht verlassen, heißt es. „Das ist zum Schutz der Bevölkerung, damit eine mögliche Gefahr so weit wie möglich eingedämmt wird“, so der Bezirkshauptmann. Sobald die Medikamente eingenommen wurden, bestehe aber aus medizinischer Sicht keine Ansteckungsgefahr mehr, heißt es aus dem Gesundheitsministerium.

Der Asylwerber war seit einer Woche in dem Erstaufnahmezentrum untergebracht. Ersten Annahmen nach handelte es sich bei dem Opfer der ansteckenden Gehirnhautentzündung um einen ebenfalls aus Somalia stammenden 24-Jährigen Mann, der sich bereits seit Ende Juni in Österreich aufgehalten haben soll. Aufgrund der Melde- und Mitwirkungspflicht zu Beginn des Aufenthalts dürfte dieser aber mit seinem Landsmann die Identitätskarte getauscht haben, hieß es aus dem Innenministerium, woraufhin es zu der Verwechslung gekommen sei.

Babler: „Keine Gefahr für Bevölkerung“

Vor zwei Tagen wurde er ins Landesklinikum Baden eingeliefert. Von dort wurde er in ein Krankenhaus nach Wien überstellt, wo er am Donnerstag an den Folgen der bakteriellen Meningitis starb. Zimper hofft, dass es sich um einen Einzelfall handelt. Laut dem Bürgermeister von Traiskirchen, Andreas Babler (SPÖ) bestehe keine Gefahr für die Bevölkerung: „Ich habe das protokolliert, dass man sich seine Sorgen machen muss bezüglich Bevölkerungskontakt“, so Babler. Der Traiskirchner Bürgermeister kritisiert die seiner Meinung nach zu langsame Reaktion der Behörden. Das Innenminsiterium weist diese Kritik zurück.

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