Sprache und Musik bei Allegro Vivo

Wie beeinflusst Sprache die Musik - oder umgekehrt. Unter dem Motto „Sprachklang“ steht das Kammermusik-Festival Allegro Vivo. Mehr als 50 Konzerte werden in den kommenden Wochen im Waldviertel gespielt.

„Die Waffen nieder“, war das bekannteste Werk der Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner, die nicht weit weg vom Stift Altenburg in Harmannsdorf (Bezirk Horn) lebte. Mit ihren Texten erhob sich die Nobelpreisträgerin gegen den Krieg. Die 20-jährige Komponistin Flora Marlene Geißelbrecht versuchte nun 100 Jahre später mit unheilvollen Klängen - den herannahenden ersten Weltkrieg und Zitate von Bertha von Suttner zu vertonen.

Flora Marlene Geißelbrecht

ORF

Flora Marlene Geißelbrecht

Die junge Oberösterreicherin gewann den Kompositionswettbewerb. Der anlässlich des Gedenkjahres 2014 ausgeschrieben wurde. „Es war für mich wichtig, die Musikalität auch aus den Texten rauszuholen, weil sie ja eigentlich Prosa sind und keine Lyrik. Aber trotzdem eigentlich eine Stärke haben, einen Ausdruck, wo man mit der Musik wahnsinnig viel machen kann, und wo der Text natürlich von sich aus schon einmal sehr, sehr viel sagt und man mit der Musik das alles irgendwie nur mehr in Szene setzen muss“, so die Gewinnerin des Wettbewerbs.

Ihr Stück endet offen, aber nicht hoffnungslos, sagt die junge Komponistin. Für eine friedvolle Zukunft ist beides wichtig: Sprache und Musik, sagt Allegro Vivo Festivalleiter Bijan Khadem-Missagh - der auch heuer wieder im barocken Ambiente der Stiftsbibliothek am Dirigentenpult gestanden ist.

Konzert in der Bibliothek des Stifts Altenburg

Dieter Schewig

Khadem-Missagh: „Sprache ist Schlüssel zum Frieden“

„Die Sprache hat eine ganz große Verantwortung. Wir müssen mit der Sprache so umgehen, als wenn wir einander beschenken und es ist der Schlüssel um Frieden zu schenken. Die Musik ist die schönste Verbindung zwischen Erde und Himmel, ohne dass wir eine solche Verbindung haben, nämlich die Musik wie eine Leiter zu benützen auf der sich unsere Seelen erheben können, ohne einer solchen Verbindung, können wir auch die Sprache nicht gut genug sprechen“, sagt Khadem-Missagh.

Der gegenseitige Einfluss von Sprache und Musik soll bewegen, soll berühren. Das Motto Sprachklang umfasst die mehr als 50 Konzerte, die bis Mitte September im Waldviertel stattfinden werden. Im Mittelpunkt steht dabei die Musik von Komponisten aus dem deutschsprachigen Raum, wie Beethoven, Strauß oder Mozart.

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