Hoffen auf „trockene“ Rekordjagd

„Laufen im Weltkulturerbe“ lautet das Motto am Sonntag für 10.000 Läuferinnen und Läufer aus 60 Nationen beim Wachau-Marathon. Beim Kampf um Bestzeiten könnte der Regen zum Spielverderber werden, man hofft auf eine „trockene“ Rekordjagd.

Bereits zum 17. Mal wird Niederösterreichs größte Laufsportveranstaltung ausgetragen, Organisator Michael Buchleitner blickt in diesen Tagen fast im Minutentakt auf sein Mobiltelefon und verfolgt den Wetterbericht. Derzeit sieht es nach einer nassen Vorbereitungsphase am Freitag und Samstag, aber auch nach guten Bedingungen am Sonntag aus. „Zwischen 16 und 18 Grad, leichter Regen und wenig Wind. Damit könnten wir gut leben“, sagt Buchleitner und meint mit „wir“ die zahlreichen Läuferinnen und Läufer, die in den drei unterschiedlichen Bewerben an den Start gehen werden.

Wachau Marathon 2013

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Sportliches Herzstück in der Wachau ist wie jedes Jahr der Halbmarathon von Spitz nach Krems über 21 Kilometer. Um 10.00 Uhr fällt der Startschuss für knapp 7.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Im klassischen Marathon über 42,195 km von Emmersdorf nach Krems starten 800 Personen, dazu kommen 1.500 beim Viertelmarathon von Dürnstein nach Krems und zahlreiche Staffel-Teilnehmer sowie 250 Nordic Walker.

Weltklasseläufer auf Rekordjagd beim Halbmarathon

Eine Rekordjagd auf Weltklasseniveau bietet der Halbmarathon, bei dem eine starke Gruppe aus Kenia den Streckenrekord angreift. Vor zwei Jahren ist Robert Langat aus Kenia die 21 km in 1:01:05 Stunden gelaufen. Diese Zeit könnte heuer noch einmal verbessert werden. „Wir haben vor allem drei sehr starke Läufer, die im Optimalfall sogar unter einer Stunde laufen können“, hofft Michael Buchleitner auf die lang erhoffte Fabelzeit in der Wachau. Erst Mitte August hat der Kenianer Geoffrey Ronoh in Kärnten in 59:45 Minuten die „Ein-Stunden-Schallmauer“ erstmals auf österreichischem Boden geknackt.

Zum Favoritenkreis zählt auch der im Asylheim Greifenstein lebende Äthiopier Lemawork Ketema, der heuer den erstmals ausgetragenen Wings for Life World Run gewonnen hat und eine Halbmarathon-Bestzeit von 1:03:49 Stunden aufweist.

Andreas Vojta als Tempomacher unterwegs

Buchleitner weiß als ehemaliger Olympiateilnehmer im Marathon aber selbst am besten, dass „für so einen Rekord alles passen muss. Da muss man die ersten zehn Kilometer in 28 Minuten laufen. Das haben in Österreich überhaupt erst drei Leute geschafft. Eine Geschwindigkeit von 21 km/h ist für Hobbyläufer unvorstellbar.“

Wachau Marathon 2013

vision05/Alex Felten2013

Die stärksten Österreicher werden in den Kampf um die Rekorde nicht eingreifen können. Der Oberösterreicher Valentin Pfeil hofft auf eine Zeit um 1:05 Stunden, als Tempomacher steht ihm der Gerasdorfer 1.500-m-Spezialist Andreas Vojta zur Seite.

Sowohl für die Spitzen- als auch für die Hobbysportler stehen am Renntag für den Transport zu den Startorten zwei Schiffe, drei Züge der ÖBB, zwei Garnituren der Wachauer Bahn und 51 Busse zur Verfügung. Auf dem Weg zurück nach Krems gilt vor allem im Bereich Dürnstein erhöhte Vorsicht. „Bedingt durch die Hochwasserschutzbauarbeiten kommt es bei Oberloiben auf einem 1,7 Kilometer langen Stück zu Behinderungen. Es ist nur ein Fahrstreifen frei, und da wird es für die Teilnehmer eng“, bittet Michael Buchleitner um Vorsicht. Offizieller Zielschluss ist 15.30 Uhr. Bis dahin sollten alle Läuferinnen und Läufer den Kremser Stadtpark erreicht haben.

Klaus Fischer, noe.ORF.at

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