„Westschiene“ sichert Gasversorgung

Die „Westschiene“ ist das größte Gasleitungsprojekt der EVN, das in den vergangenen Jahrzehnten umgesetzt worden ist. Jetzt wurde die 150 Kilometer lange Gashochdruckleitung in Auersthal (Bezirk Gänserndorf) eröffnet.

Die Gashochdruckleitung erstreckt sich über eine Länge von 150 Kilometern bis Amstetten und soll sicherstellen, dass einerseits Gas aus dem Weinviertel bis in die großen Speicherzentren in den Westen gelangt und andererseits die Speicher im Bedarfsfall angezapft werden können.

150 Millionen Euro wurden investiert

In Auersthal wird das gewonnene Erdgas durch die sogenannte „Westschiene“ auf die Reise geschickt. Sie führt über Tulln vorbei an Loosdorf (Bezirk Melk) bis Amstetten, wo sie in das bestehende Netz der EVN eingebunden wird. Drei Jahre lang wurde in drei Abschnitten gebaut. 150 Millionen Euro wurden investiert. 8.500 Einzelrohre liegen in der Erde, 950 Eisenbahnwaggons Material wurden transportiert.

Gasleitung "Westschiene"

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Leitung in beide Richtungen

Die Leitung ist aber keine Einbahnstraße, sondern funktioniert in beide Richtungen - also von Ost nach West und von West nach Ost. Laut dem Vorstandssprecher der EVN, Peter Layr, ist das ihr großer Vorteil. „Das hat überragende Bedeutung für die Versorgungssicherheit, weil hier erstmals die großen Gasspeicher unserer Tochtergesellschaft RAG in Oberösterreich mit den Verbrauchszentren in Niederösterreich und Wien verbunden wurden. Jetzt können wir möglichen Gasstreits zwischen Russland und der Ukraine etwas beruhigter entgegensehen“, so Layr.

Gasleitung "Westschiene"

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Genug Gas trotz Ukrainekrise

Um die Versorgung mit Gas müsse man sich in Österreich keine Sorgen machen, das wurde bei der Eröffnungsfeier mehrfach betont. Auch dann nicht, wenn die Gaslieferungen aus Russland gestoppt würden, denn es gebe Reserven, sagte Markus Mitteregger von der RAG Rohöl-Aufsuchungs AG: „Rein rechnerisch kommen wir natürlich über ein Jahr aus. Man muss aber schon bedenken, dass die jeweiligen Versorger bestimmen, wo das Gas hingeht. Für Österreich kann ich sicher sagen, dass wir in jedem Fall über den nächsten Winter kommen."

Außerdem könnten 80% des Bedarfs der Haushalte durch eigenes Gas aus Österreich gedeckt werden, heißt es. Mit der Westschiene schloss die EVN die großen Investitionen am Gassektor vorerst ab. Die nächsten größeren Projekte betreffen das Stromnetz, die erneuerbaren Energien und die Trinkwasserversorgung.

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