Kwizda-Prozess: Gutachter spricht

Am zweiten Prozesstag nach dem Grundwasserskandal im Raum Korneuburg ist heute ein Gutachter am Wort. Fünf leitende Angestellte der Firma Kwizda Agro müssen sich wegen fahrlässiger und vorsätzlicher Umweltbeeinträchtigung verantworten.

Am zweiten Prozesstag soll ein geologisches Wassergutachten erörtert werden. Dieses soll Aufschluss geben über die Menge der Pestizide und den Zeitraum, in dem diese ins Grundwasser gelangt sind. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass das Grundwasser von 2005 bis 2012 verunreinigt wurde. Die Pestizide sollen durch undichte Rohre, Kanäle und Abwasserbecken des Pflanzenschutzmittelproduzenten Kwizda Agra ausgetreten sein.

Vorwurf: Behörden mangelhaft informiert

Die Staatsanwaltschaft wirft den Beschuldigten vor, nach Bekanntwerden der Verunreinigung im Sommer 2010 zwei Jahre lang die Bezirkshauptmannschaft nicht ausführlich informiert zu haben. Nach dem ersten Prozesstag am Mittwoch wird das Verfahren nur noch gegen fünf Angeklagte fortgesetzt. Der Richter hatte dem ehemaligen Werksleiter eine Diversion angeboten. Der 57-Jährige hatte eine Geldbuße von 2.000 Euro, binnen 14 Tagen zu zahlen, angenommen - ebenso die Staatsanwaltschaft.

Den fünf verbliebenen Angeklagten - sie sind nach wie vor leitende Angestellte des Pflanzenschutzmittelproduzenten - droht eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren. Ein Urteil wird am dritten Prozesstag erwartet, der am 10. Dezember stattfinden soll.

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