Eischaos: Neue Gefahren lauern

Nach dem Eischaos im Waldviertel hat bei vielen Betroffenen das große Aufräumen begonnen. Die „Eisopfer“ müssen jetzt aber schleunigst beseitigt werden. Denn im Wald lauern bereits die nächsten Gefahren, etwa durch Schädlinge.

Seelenruhig liegt das Stift Zwettl inmitten seiner Wälder, 2.500 Hektar Wald sind im Besitz der Zisterzienser. Anstelle von Ruhe und Idylle dominiert derzeit Motorengeräusch den Wald. 8.000 Festmeter Holz wurden durch das Eis beschädigt. Die betroffenen Bäume werden aussortiert. Denn sie sind, wenn es wieder warm wieder, gefundenes Fressen für einen Schädling: den Borkenkäfer. „Da muss man stets auf der Hut sein, also möglichst schnell aufarbeiten. Was nicht lebensfähig ist, muss unbedingt entnommen werden“, sagt Engelbert Kronsteiner, Forstmeister im Stift Zwettl.

Dieses Element ist nicht mehr verfügbar

Viele Bäume wurden entwertet

Verletzte Stämme bergen zudem eine andere Gefahr. Wie ein kranker Mensch kann sich der Baum nicht mehr ausreichend wehren. Wasser kann eindringen, der Baum beginnt innen zu faulen. Das alles ist für den Waldbesitzer mit finanziellen Einbußen verbunden. Wie hoch diese nach der Eiskatastrophe sind, ist noch nicht bekannt. Fest steht aber, dass viele Bäume entwertet wurden - und oft nur zu Pellets verarbeitet werden können. Betroffene Waldbesitzer sind aufgerufen, die Schäden bei ihren Gemeinden zu melden. Eine Kommission nimmt die Bewertung vor.

„Die Schadenskommissionen nehmen dann ihre Arbeit auf, wenn sie gefahrlos im Wald arbeiten und dort die Vermessungen durchführen können. Ich gehe davon aus, dass das in einigen Gemeinden, die nicht so stark betroffen sind, noch vor Weihnachten möglich ist. Im Hauptteil der Schadensgebiete wird das aber nach Weihnachten passieren“, sagt der Forstdirektor der Landwirtschaftskammer NÖ, Werner Löffler. Bis man die Kommission also in den Wald schickt, muss noch einiges aufgearbeitet werden. Eine Arbeit bei eisigen Temperaturen, die nicht ungefährlich ist.

Links: