Semmering-Rennen: Entscheidung am Sonntag

Die Entscheidung über die Durchführung der Skiweltcup-Bewerbe auf dem Semmering ist auf Sonntag 10.00 Uhr verschoben worden. Das teilte der Internationale Skiverband (FIS) am Samstagabend mit.

Wie Cheforganisator Franz Steiner der APA sagte, sei es zuletzt etwas kälter geworden, er sei daher vorsichtig optimistisch. Vor allem für den Slalom am 29. Dezember schaue es „nicht so schlecht“ aus.

Cheforganisator Steiner: „Es ist nicht sehr rosig“

Steiner ist Cheforganisator der Weltcup-Rennen auf dem Semmering. Klaus Fischer von noe.ORF.at führte am Samstag zu Mittag ein Gespräch mit Steiner über die aktuelle Situation, über die Schneelage und über mögliche Szenarien.

Steiner: Der aktuelle Stand ist nicht sehr rosig, wie wir alle wissen. Die warmen Temperaturen zehren natürlich an den Schneereserven. Wir sind ständig im Kontakt mit dem ÖSV. Wir kämpfen darum, dass etwas passiert.

noe.ORF.at: Ist das geplante Programm mit Riesentorlauf und Slalom denkbar?

Steiner: Wir konzentrieren uns schon großteils auf den Nachtslalom. Wenn das Wetter nicht sensationell umschlägt, dann ist der Riesentorlauf wahrscheinlich nicht möglich. Zum Slalom: Da ist die Piste viel kürzer und schmäler, der Schnee ist viel leichter aufzubringen, und die Piste einfacher zu präparieren.

Franz Steiner

ORF

Semmering-Cheforganisator Franz Steiner

noe.ORF.at: Das heißt, ein Nachtslalom wäre durchaus denkbar?

Steiner: Zurzeit noch denkbar, ja.

noe.ORF.at: Verschlechtert sich nun der Pistenzustand von Tag zu Tag?

Steiner: Es verschlechtert sich nicht unbedingt sehr viel, aber gestern ist der Schnee bei plus sechs Grad schon weniger geworden. Heute bleibt jedoch die Schneemenge, die wir haben, bestehen. Aber sie ist zu wenig, und wir müssen ein, zwei Nächte noch dazuschneien.

noe.ORF.at: Bis wann brauchen Sie Klarheit, ob es zu einem Weltcup-Rennen kommt?

Steiner: Am Montag um 8.00 Uhr muss alles fixiert sein.

noe.ORF.at: Wie sehr würde Sie eine komplette Absage des Bewerbs treffen?

Steiner: Es wäre schon eine traurige Sache, denn seit 1995 haben wir zehn Bewerbe durchgeführt. Es war zwar auch ein paar Mal knapp, aber für’s Wetter kann man nichts. Schauen wir weiter.

Renndirektor Mayr: „Momentan am Limit“

Nach der Besichtigung der Strecke am Freitag sagte Renndirektor Markus Mayr: „Momentan ist es wirklich am Limit.“ Eine zu weiche Piste im Startbereich, so gut wie gar keine Piste im Zielbereich - keine guten Voraussetzungen für den Riesentorlauf am 28. und den Nachtslalom am 29. Dezember.

Steiner blieb am Freitag nur die Mischung aus Hoffen und Bangen. „Es gehört organisatorisch viel durchgesprochen, der Hauptgrund ist der Schnee, vielleicht findet man noch eine Lücke, dass man da was zusammenbringt.“ Wenn keine Lücke gefunden wird, müssen die Skiweltcup-Rennen auf dem Semmering heuer erstmals in ihrer 19-jährigen Geschichte abgesagt werden.

Link: