Bessere Raumplanung für Bodenschutz

In Österreich werden jeden Tag mehr als 20 Hektar Boden verbaut. Dieser Entwicklung will die niederösterreichische Landesregierung mit einer verbesserten Raumplanung entgegenwirken. Baulücken in Ortszentren sollen künftig vermieden werden.

Die Versiegelung ist laut Landesrat Stephan Pernkopf (ÖVP) ein Problemthema. „Zwanzig Hektar pro Tag sind relativ viel. Würde man das vorschreiben, gibt es irgendwann kein fruchtbares Ackerland oder keine Wiesen mehr.“ Um Baulücken in Ortszentren zu vermeiden, sollen Gemeinden bei einer Grundstücksumwidmung künftig die Bebauung mit den Eigentümern vertraglich vereinbaren.

Kinder über Bodenschutz informieren

Die Landwirtschaftskammer setzt auf eine andere Strategie und informiert Kinder über die aktuelle Situation der Böden. Bei einem Aktionstag wurde 47 Kindern spielerisch der Wert von fruchtbarer Erde näher gebracht. „Mir ist besonders wichtig, dass wir den Kindern zeigen, dass es ohne Grund und Boden keine Lebensmittel und keine Versorgung des Landes gibt“, sagt die Vizepräsidentin der Landwirtschaftskammer Niederösterreich, Theresia Maier. Damit will man erreichen, dass die Böden auch für zukünftige Generationen nutzbar bleiben.

In Niederösterreich gibt es mehr als 41.000 bäuerliche Betriebe, ihre Produktionskraft ist laut Landwirtschaftskammer eng mit dem Zustand der Böden verbunden. Deren Erhaltung und Fruchtbarkeit sei daher für die Landwirte eine zentrale Aufgabe. Die Vereinten Nationen (UNO) haben das Jahr 2015 zum „Internationalen Jahr des Bodens“ erklärt. Die Landwirtschaftskammer ruft zu diesem Anlass zum aktiven Schutz der heimischen Böden auf - mehr dazu in 22 Hektar pro Tag werden verbaut.

Boden

Landwirtschaftskammer Niederösterreich

Landwirtschaftskammer NÖ-Vizepräsidentin Theresia Maier (li.), Landesrat Stephan Pernkopf (re.)

Der Boden unter der Lupe:

  • In einer Hand voll Erde leben: 10 Milliarden Bakterien, 100 Millionen Pilze, 10 Millionen Algen, 1 Million Urtierchen, 50.000 Fadenwürmer, 500 Springschwänze, 500 Milben, 200 Gliederwürmer, 100 Insektenlarven, 1 Schnecke, 1 Tausendfüßler und ein halber Regenwurm.
  • Ein Häufchen Humus enthält mehr Lebewesen, als es Menschen auf der Erde gibt.
  • Die Hälfte aller Lebewesen leben nicht auf der Erde, sondern darunter.
  • Unsere Böden binden Kohlenstoff und schonen damit wesentlich unser Klima.
  • Es dauert 2.000 Jahre, dass zehn Zentimeter nährstoffreiche Erde entstehen.

Link: