Ärzte sollen Spitalsambulanzen entlasten
Am Dienstag tagte die Landeszielsteuerungs-Kommission. Sie legte Grundsätze, Ziele, Maßnahmen und Projekte fest. 17 Projekte werden jetzt abgearbeitet. Darunter etwa die Diabetes-Vorsorge und eine geringere Verweildauer in Kliniken. Der Andrang an den Spitalsambulanzen soll stärker zu den niedergelassenen Ärzten umgeleitet werden, sagte NÖGUS-Vorsitzender, LH-Stv. Wolfgang Sobotka (ÖVP), am Donnerstag in einer Pressekonferenz: „Man muss wissen, dass im Schnitt 67 Prozent der Menschen, die ins Klinikum in die Ambulanzen kommen, kein Klinikum brauchen.“
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Die Demenzvorsorge sei ebenfalls ein wesentlicher Punkt der Zukunftsstrategie im heimischen Gesundheitssystem. Auch eine flächendeckende Hospizversorgung zählt zu den Projekten, die Sobotka im Rahmen einer Pressekonferenz präsentierte. Jetzt werde ein System für die steigende Zahl der Demenz-Kranken entwickelt, so Sobotka: „Was macht zuerst die medizinische Versorgung, was macht die ambulante Versorgung, wie kommt er dann ins Klinikum, wie kommt er in die Pflege und wie kommt er heraus? Und wer macht was? In dieser Kette soll niemand so quasi übrigbleiben.“
Keine Einigung mit Gebietskrankenkasse
Auch die Vorsorge ist eine Säule der Zielsteuerung-Gesundheit, etwa im Bereich der Zahngesundheit soll es Verbesserungen geben, so Sobotka. Ein weiterer Punkt galt der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit im Gesundheitswesen. Der NÖGUS und das Landesklinikum Gmünd seien von der Europäischen Union für ein grenzüberschreitendes Projekt ausgezeichnet worden. Dadurch werden nun auch Patientinnen und Patienten aus Tschechien betreut, so der Landeshauptmann-Stellvertreter.
Im Bereich des Teweb-Projektes, also telefonischer Erstauskünfte, oder der psychiatrischen Betreuung durch niedergelassene Ärzte gab es zuletzt keine Einigung mit der Gebietskrankenkasse - mehr dazu in Niederösterreich drängt auf „TEWEB“. Das bezeichnete Sobotka aber als „familiäre Unebenheit“ auf einem ansonsten konstruktiven Weg.