„Kathrin hat uns mit Erfolgen verwöhnt“

Mit nur 28 Jahren hat Kathrin Zettel am Montag ihre Karriere beendet. Familie, Weggefährten und Vertreter aus Politik und Wirtschaft dankten der Göstlingerin für ihre Karriere. „Sie hat uns mit Erfolgen verwöhnt“, so Vater Albert Zettel.

Kathrin Zettel war die Erleichterung nach dem Medientermin am Montagvormittag wahrlich anzusehen, sie konnte schon wieder etwas lachen. Besonders emotional waren die letzten elf Weltcupjahre und der heutige Tag nicht nur für sie, sondern auch für ihre Eltern.

Schröcksnadel: „Schade, dass sie aufhören muss“

„Ich habe geglaubt, dass es einfacher geht“, sagt Mutter Eva Zettel. „Ich denke schon ein paar Wochen darüber nach und freue mich eigentlich, dass Kathrin ihren Schlussstrich ziehen kann. Aber jetzt ist mir wehmütig.“ Vater Albert Zettel spricht von einer sehr bewegenden Zeit. „Ich war von Schülerzeiten bis zum Weltcup viel mit ihr unterwegs. Sie hat mich immer mit Erfolgen verwöhnt.“

Der österreichische Skiverband und das Land Niederösterreich würdigten Zettel als große Sportlerin mit klarem Charakter. „Ich finde es sehr schade, dass sie aufhören muss. Wenn es körperlich nicht mehr geht, muss man die Konsequenzen ziehen“, sagt ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel. „Sie hat eine großartige persönliche Entwicklung durchgemacht und ist gereift“, so Schröcksnadel.

Kathrin Zettel und Papa Albert

APA/Helmut Fohringer

Ein Bild aus vergangenen Zeiten: Albert Zettel im Freudestaumel mit Tochter Kathrin.

Niederösterreichs Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) betonte, dass sich Zettel nie geschont habe. „Sie hat es verstanden, sich gegen all den Gegenwind durchzubeißen, der in einer Sportlerkarriere auf eine Persönlichkeit zukommt.“ Vor allem mit ihren Leistungen bei den Heimrennen am Semmering habe Zettel den Weltcupevent in Niederösterreich international bekannt gemacht.

Zettel und Lebensgefährte denken an Zukunft

Von ihrem jahrelangen Hauptsponsor bekam die Göstlingerin, die in wenigen Tagen ihren 29. Geburtstag feiert, die Raiffeisengründungsmünze in Gold überreicht. „Weltmeisterin zu sein und bei einer Olympiade den dritten Platz zu machen - das macht ihr so schnell niemand nach“, sagt Erwin Hameseder, Obmann der Raiffeisen-Holding Niederösterreich-Wien.

Zettel und ihr Lebensgefährte Kurt Gaubinger denken nun an eine gemeinsame Zukunft. „Ich habe sie gerne bei den Rennen unterstützt. Es war aber für beide eine Stresssituation. Wir konnten uns nur kurz sehen, weil sie jede Menge Termine hatte. Wir werden das Leben danach genießen und sicher viele schöne Dinge machen“, so Gaubinger. Dazu zählen die Familienplanung und der bereits begonnene Hausbau.

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