Eggenburg: Bürger beleben ihre Stadt

In Eggenburg (Bezirk Horn) wollen die Bürgerinnen und Bürger dem Trend der aussterbenden Stadtkerne entgegenwirken. Zur Stadtbelebung wurden gleich mehrere Ideen geboren, so wurde etwa ein Wirtshaus wiedereröffnet.

Das Landgasthaus Seher war früher der Treffpunkt in Eggenburg, hatte es doch von der gemütlichen Gaststube bis zur Disco alles geboten. Familie Seher hatte es bis vor drei Jahren selbst betrieben, danach ein Jahr verpachtet. Doch der Pächter hatte keinen Erfolg, das Wirtshaus musste geschlossen werden.

Verein sperrt Wirtshaus wieder auf

Dass der Ort ohne Wirtshaus auskommen sollte, wollten die Bürgerinnen und Bürger in Eggenburg aber nicht so einfach hinnehmen. Diesen Frühling wurde das Comeback gefeiert: Mit Hilfe des neu gegründeten „Verein zur Förderung der Wirtschaft in Eggenburg“ übernahm der erfahrene Gastronom Karl Lind das Wirtshaus. „Einige Eggenburgerinnen und Eggenburger haben sich zusammengetan und gesagt: ‚Wir brauchen ein Wirtshaus, wir wollen wieder zusammen sein, wir wollen gut essen und trinken und miteinander reden.‘ Dann hat sich dieser Verein gegründet“, so Lind.

Gasthaus in Eggenburg

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Das Gasthaus in Eggenburg feierte im Frühling sein Comeback. Ermöglicht hatte das der „Verein zur Förderung der Wirtschaft in Eggenburg“.

Neue Veranstaltungen beleben Kulturszene

Mit dem „Forum Eggenburg“ wollen Eva Gaspar und Christiane Goller die bestehende Kulturszene mit neuen Veranstaltungen erweitern. „Wir hatten vor Kurzem eine Wienerlied-Formation zu Gast, es sollen aber auch Jazz oder klassische Konzerte möglich sein“, sagt Goller. „Demnächst - Anfang September - haben wir ein Gitarrefestival geplant. Außerdem planen wir Diskussionen zu gesellschaftspolitischen, aktuellen Themen und Fragen.“

Auch den leerstehenden Geschäften in Eggenburg will man mit alter Handwerkskunst neues Leben einhauchen. Dazu werden Innungen und Aussbildungsstätten wie etwa Fachhochschulen aktiv kontaktiert. „Wir versuchen wieder einen Schuster, eine Modistin oder eine Kleidermacherin herzubekommen - also wirklich traditionelles Handwerk, das jetzt auch schon langsam Gefahr läuft, auszusterben“, sagt Margarete Jarmer, Initiatorin der Geschäftsbelebung.

leeres Geschäft in Eggenburg

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In leerstehende Geschäfte soll alte Handwerkskunst einziehen.

In erster Linie geht es um die Belebung von Eggenburg ganz nach den Bedürfnissen der Einwohner. Sollte das Beispiel aber auch in anderen Gemeinden Schule machen, freut man sich über die Vorbildwirkung.

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