Pröll: „Große Herausforderungen“

Die aktuelle Flüchtlingsfrage bringe große Herausforderungen, sagte Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) am Donnerstag anlässlich einer Klausur des ÖVP-NÖ-Regierungsteams in Mauerbach (Bezirk Wien-Umgebung).

Man sei dabei, angesichts des Flüchtlingsstroms aus Ungarn - so wie am vergangenen Wochenende - bei Bedarf Transitquartiere vorzubereiten, vorwiegend entlang der Westbahn, sagte Pröll. Abseits dieses Themas wurde in Mauerbach im Wienerwald die „normale“ Arbeit beraten. Schwerpunkte waren Arbeit und Wirtschaft sowie eine Strukturänderung der Bezirkshauptmannschaften durch die Auflösung des Bezirks Wien-Umgebung - mehr dazu in Bezirk Wien-Umgebung wird aufgelöst.

Höherqualifizierungen sollen gefördert werden

Im Bundesland stehen einem Höchststand von über 600.000 unselbstständig Beschäftigten rund 55.000 Arbeitslose gegenüber. 40 Prozent der Menschen ohne Job hätten nur einen Pflichtschulabschluss, nannte Pröll niedriges Bildungsniveau als Problemfeld.

Andererseits konstatiere man einen - künftig weiter steigenden - Fachkräftemangel von aktuell 6.000 Personen. Daher werde die niederösterreichische Bildungsförderung erweitert und der „NÖ Weiterbildungsscheck“ im Hinblick auf das Nachholen von Abschlüssen entwickelt. „Wir werden bis zu 3.000 Euro an Unterstützung anbieten und wollen damit rund 1.000 Personen im Jahr ansprechen“, so Pröll.

Herbstklausur der ÖVP Regierungsmitglieder

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Pressekonferenz des ÖVP-Regierungsteams

Zu höherer Qualifizierung soll das niederösterreichische Bildungsdarlehen beitragen. Dabei geht es um Darlehen von bis zu 15.000 Euro in acht Jahren, das Land übernimmt Zinsen und Gebühren von bis zu 1.800 Euro pro Person. Das Angebot ist zeitlich befristet für die nächsten zwei Jahre. Weiters will man das Projekt „gemA 50+“, bei dem Gemeinden ältere Langzeitarbeitslose einstellen, auf die Pflichtschulverwaltung erweitern.

Exportoffensive soll fortgesetzt werden

Der Landeshauptmann kündigte auch wirtschaftspolitische Maßnahmen an. So soll die Exportoffensive fortgesetzt und der neue Fokus dabei auf Großbritannien und die USA gerichtet werden. Hier sah Pröll Marktchancen insbesondere im Bereich der Umwelt- und Energietechnik. Das Exportvolumen der niederösterreichischen Unternehmen lag in den vergangenen beiden Jahren bei etwa 20 Milliarden Euro: „Durch die Exportwirtschaft in Niederösterreich werden rund 220.000 Arbeitsplätze abgesichert“, betonte Pröll.

Weiters sollen kleine und mittlere Unternehmen (KMU) künftig verstärkt an Aufträge der öffentlichen Hand kommen können. Daher soll die gewerkeweise Ausschreibung, die das Land bereits seit 2002 bei 75 Prozent der Aufträge durchführt, auch auf landesnahe Unternehmen ausgeweitet werden.

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