Frauen verdienen 23 Prozent weniger

Im Durchschnitt verdienen Frauen noch immer um 23 Prozent weniger als Männer. Das kritisieren die niederösterreichischen SPÖ-Frauen anlässlich des „Equal Pay Days“ am 11. Oktober. Ab diesem Tag arbeiten Frauen - statistisch gesehen - gratis.

Diese Berechnung basiert auf den ganzjährigen Bruttobezügen der Vollzeitbeschäftigten. Der durchschnittliche Einkommensunterschied zwischen Männern (49.618 Euro jährliches Bruttogehalt) und Frauen (38.139 Euro jährliches Bruttogehalt) liegt bei 23,1 Prozent.

Frauen mehr für technische Berufe interessieren

Die Berufswahl sei ein wesentlicher Faktor, um die Chancen von Frauen zu verbessern, sagte Landeshauptmannstellvertreterin Karin Renner (SPÖ) am Dienstag. „Der Frauenanteil muss in technischen und frauenuntypischen Berufen erhöht werden, so kann man dem Ziel Lohnungleichheiten zu beheben, näherkommen. Geschlechterrollen gehören aufgebrochen, Mädchen gehören ermutigt, auch in technische und in andere Berufe zu gehen und nicht immer nur diese klischeehaften typischen Friseur-, Büro- und Verkäuferinnenjobs, die auch nicht besonders gut bezahlt sind, zu wählen“, sagte sie.

Renner: „Mehr Transparenz bei Gehältern“

Als Beispiele nannte Renner Transparenz bei den Gehältern, verpflichtende Aktionspläne auf Basis der Einkommensberichte, Quoten in der Privatwirtschaft, Anreize für Väterkarenz, eine Neubewertung von Arbeit in Hinblick auf frauen- und männeruntypische Branchen und ein rascher Ausbau der flächendeckenden Kinderbetreuung und der Ganztagesschulen.

Noch immer seien Vorurteile gegenüber Frauen in technischen Berufen sehr hoch, so Renner. Mit einem verpflichtenden Unterrichtsfach „Berufsorientierung“ in allen Schulzweigen sollen traditionelle Geschlechterleitbilder aufgebrochen werden und das Selbstvertrauen von Mädchen in naturwissenschaftlichen und technischen Fähigkeiten gestärkt werden, schlug Renner vor.

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