Mordprozess: Mutter mit Messer attackiert

Wegen Mordes an seiner Mutter steht heute ein 23-jähriger Mann in Korneuburg vor Gericht. Die Anklage wirft ihm vor, die 43-Jährige in der gemeinsamen Wohnung in Strasshof (Bezirk Gänserndorf) erstochen zu haben.

Nach der Tat setzte sich der Verdächtige in die Vereinigten Staaten ab, wo er Mitte Oktober festgenommen wurde - mehr dazu in Mord in Strasshof: Sohn festgenommen. Der Frau, die Ende August das letzte Mal gesehen worden war, waren zahlreiche Stichwunden in den Nacken zugefügt worden. Ihre Leiche wurde am 18. September entdeckt, nachdem Angehörige die Polizei verständigt hatten. Sie war in Folien gewickelt und in der Bettzeuglade einer Couch versteckt.

Festnahme in Hostel in Portland

In den Räumen fanden sich weder Kleidung noch persönliche Gegenstände des jungen Mannes. Es wurde erhoben, dass er sein Bankkonto am 8. September aufgelöst hatte und Richtung USA geflogen war. Seit dem selben Tag war auch der auf die Mutter angemeldete Pkw am Gelände des Flughafens Wien in Schwechat geparkt.

Die Staatsanwaltschaft Korneuburg erließ einen internationalen Haftbefehl. Die Kriminalisten ermittelten die Fluchtroute bis in den US-Staat Oregon, wo dann Mitte Oktober in einem Hostel in Portland die Handschellen klickten. Vier Wochen später wurde der Verdächtige nach Österreich überstellt und in die Justizanstalt Korneuburg eingeliefert, wo er nach längerem Schweigen im Jänner 2015 gestand, die 43-Jährige getötet zu haben.

Laut Ermittlern hatten die Akademikerin und ihr Sohn - beide beschäftigungslos - sehr zurückgezogen gelebt. Medien berichteten von einem gestörten Verhältnis zueinander, ehe ein Streit am 1. September eskaliert sei. Der Tageszeitung „Kurier“ zufolge soll der 23-Jährige bereits im August im Internet recherchiert haben, wie man sein Aussehen ändert oder eine andere Identität annimmt. Gerichtspsychiaterin Adelheid Kastner attestiere dem gescheiterten Studenten eine „schizoide Persönlichkeitsstörung“, wenngleich er zurechnungsfähig sei.

Links: