Situation in Brüssel: „Wir haben Angst“

Etwa 700 Niederösterreicher arbeiten in Brüssel, darunter auch Silvia Weidenauer und Renate Weissenhorn. „Wir haben Angst“, sagen sie, denn in der belgischen Hauptstadt herrscht seit Samstag höchste Terrorwarnstufe.

Silvia Weidenauer EU Mitarbeiterin in Brüssel

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Silvia Weidenauer

Brüssel ist im Alarmzustand, Soldaten und Polizisten prägen das Stadtbild. Auch am Montag waren die Straßen beinahe leer, die U-Bahn war weiterhin geschlossen, ebenso Schulen und Universitäten, Märkte und Großereignisse wurden abgesagt.

Viele Unternehmen lassen ihre Mitarbeiter aber von zu Hause aus arbeiten, die EU-Institutionen sind geöffnet. „Ich versuche grundsätzlich, der Angst keinen Raum zu lassen, und mich zu bewegen, vorsichtig zu sein, aber nicht sehr panisch oder ängstlich“, erzählt die aus Niederösterreich stammende Silvia Weidenauer, Mitarbeiterin bei der EU-Kommission.

Auch wenn alles ruhig scheint, so kann sich das schnell ändern, weiß die ebenfalls aus Niederösterreich stammende Renate Weissenhorst, die auch in der EU-Kommission beschäftigt ist: „Wir haben Freunde getroffen, aber dann gehört, dass es auch hier im EU-Viertel Probleme gibt. Dann sind wir alle um 20.00 Uhr nach Hause gegangen, und im Moment sind wir alle ein bisschen in unseren Wohnungen eingesperrt.“

Renate Weissenhorn EU Mitarbeiterin in Brüssel

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Renate Weissenhorst

„Wir haben eindeutig Angst“

In den eigenen vier Wänden fühlen sich die Menschen noch am sichersten, das Mobiltelefon ständig in Griffweite. „Mein Mann ist derzeit nicht in Brüssel, das heißt, ich bin alleine hier. Meine Familie in Niederösterreich macht sich Sorgen um mich, aber ich bin immer telefonisch erreichbar“, sagt Silvia Weidenauer.

Die Menschen auf den Straßen von Brüssel sind wachsam und misstrauisch. „Ich glaube, dass die Bürger jetzt sehr intensiv die Polizei informieren, alle sind relativ aktiv“, beobachtete Renate Weissenhorst. Die Brüsseler hoffen, dass bald wieder Ruhe in der belgischen Hauptstadt einkehrt und die Terroristen gefasst werden. Renate Weissenhorst: „Wir haben eindeutig Angst. Es gibt zwar einige, die sagen, das sei übertrieben, aber ich gebe zu, dass ich Angst habe.“

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