Jede fünfte Frau ist Gewalt ausgesetzt
Jede fünfte Frau in Niederösterreich musste bereits Schläge, Demütigungen und sexuelle Gewalt erleiden. Darauf wird bei den Internationalen Tagen der Gewalt gegen Frauen, die von Mittwoch bis zum 10. Dezember stattfinden, hingewiesen. Im Frauenhaus in Sankt Pölten sind ebenfalls viele Frauen untergebracht, die Gewalt erleiden mussten, wie eine junge Frau aus dem Mostviertel.
ORF
Anna ging in ihrer Ehe durch die Hölle
Martyrium begann in der Hochzeitsnacht
Für sie begann alles nach der Hochzeit, eigentlich schon in der Hochzeitsnacht. Denn da schläft ihr Mann bei der Mutter, sie bekommt zwei Sesseln und einen Polster. Über ihre Situation reden, dass traute sie sich nicht. „Ich habe mich natürlich auch ein bisschen geschämt, ich meine, ich bin frisch verheiratet, wer würde mir glauben?“
Immer wieder Schläge und Demütigungen
Doch die Demütigungen gehen weiter, ihr wurde gesagt: „Dass ich nichts wert bin, dass ich nichts weiß, meine Schwiegermutter hat mir sogar beibringen wollen, wie man als Dame laufen muss“. Und dann kamen die ersten Schläge. „Da hat er viel getrunken, hat damit begonnen mich zu beleidigen, dann hat er mich angespuckt und gesagt in diesem Haus wird das gemacht was ich will.“
Nach Flucht ins Frauenhaus: Abtreibung verlangt
Nach den Schlägen gegen die junge Frau ging das Martyrium aber weiter, sie wurde schwanger und wurde in das Krankenhaus gebracht, von dort direkt in das Frauenhaus, denn ihre Verletzungen sprechen Bände. Dennoch geht die Frau wieder zu ihrem Mann zurück - zwei Mal. „Irgendwie habe ich immer gehofft, dass er sich ändern wird, doch es ist leider noch schlimmer geworden- er hat auch von mir verlangt, das Kind abzutreiben. Ich weiß nicht, was passiert wäre, wenn mir das Frauenhaus nicht geholfen hätte.“
Links:
- Frauentelefon: 200.000 Anrufe in zehn Jahren (noe.ORF.at; 9.11.2015)
- Jede fünfte Frau von Gewalt betroffen(noe.ORF.at; 16.11.15)
- Frauenhäuser in Niederösterreich