Flexible Arbeitsmodelle im Trend

Immer mehr Unternehmen bieten ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Möglichkeit, einen Teil der Arbeit von zu Hause zu erledigen. Das sogenannte „Home-Office“ liegt auch in Niederösterreich zunehmend im Trend.

Iris Mück ist Büroangestellte bei der Metallbaufirma Schinnerl in Tulln. Derzeit ist sie in Karenz und arbeitet geringfügig mit bis zu zwei Stunden täglich von zu Hause. Mit einem Firmenlaptop und ein paar Unterlagen erledigt die Büroangestellte Marketing und Pressearbeit in ihrem „Home-Office“. Auch Mehrarbeit sei laut Mück im Bedarfsfall kein Problem.

Für Iris Mück hat das „Home-Office“ einen wesentlichen Vorteil. Sie spare sich den Anfahrtsweg ins Büro. „Ich kann sofort zu arbeiten anfangen. Wenn mein Sohn noch schläft, erledige ich diverse Arbeiten und wenn er wieder munter wird, drehe ich den Computer ab und bin wieder voll und ganz für ihn da“, sagt die Büroangestellte.

Home-Office Flexibles Arbeiten

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Die Büroangestelle Iris Mück nützt während ihrer Karenz ihr Zuhause als „Home-Office“

Darüber hinaus bekomme sie weiterhin mit, was im Arbeitsbüro los ist. „Es tut sich viel, wenn man länger in Karenz ist. Danach, wenn man wieder einsteigt, muss man für gewöhnlich wieder von Null anfangen. Durch das Home-Office bekomme ich aber alle Änderungen mit“, erzählt Iris Mück.

„Home-Office“ für Frauen und Männer attraktiv

Der Bedarf an flexiblen Arbeitsmodellen sei in den letzten zehn bis fünfzehn Jahren gestiegen, sagt die Wiener Personalentwicklerin Ulrike Jung. Sie berät mit ihrem Team von „HR Diamonds“ Unternehmen in unterschiedlichen Branchen. Zum einen gehen immer mehr Männer in Karenz und nehmen dabei gerne die Möglichkeit eines „Home-Office“ in Anspruch. Zum anderen werde das „Home-Office“ auch außerhalb von Karenzzeiten immer attraktiver.

Laut Jung erschweren Großraumbüros manchmal ein effizientes Arbeiten. Außerdem zeige die Erfahrung, dass Mitarbeiter, die flexiblere Arbeitszeiten haben können, auch früher wieder zurückkommen und damit schneller wieder in den Arbeitsprozess einsteigen, sagt die Personalentwicklerin. Für Unternehmen habe ein „Home-Office“ den Vorteil, dass sie weniger Infrastruktur brauchen und weniger Arbeitsfläche zur Verfügung stellen müssen.

Home-Office Flexibles Arbeiten

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Bei der Metallbaufirma Schinnerl in Tulln setzt man auf flexible Arbeitszeiten

Früher wieder zurück im Berufsleben

Für Geschäftsführer Harald Schinnerl von der Metallbaufirma Schinnerl war „Home-Office“ ein guter Weg, um auf die langjährige Erfahrung seiner beiden Mitarbeiterinnen, die derzeit in Karenz sind, nicht allzu lange zu verzichten. „Es ist ein brauchbarer Weg, damit man Mitarbeiter in der Firma halten kann, obwohl sie nicht da sind“, sagt Schinnerl. Auch nach der Karenz kann sich der Geschäftsführer vorstellen, dass seine Mitarbeiterinnen einen Teil ihrer Arbeit weiterhin von zu Hause erledigen.

Personalentwicklerin Ulrike Jung ist überzeugt, dass flexible Arbeitsmodelle künftig Standard sein werden: „Weil Unternehmen auch immer mehr Vertrauen in diese Home-Office-Alternative bekommen und für Arbeitnehmer ist das Home-Office eine Art von selbständigem Arbeiten.“ Jung glaubt, dass sich das „Home-Office“ mehr und mehr etablieren wird.

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