Karikaturmuseum zeigt „Kult auf vier Rädern“

Das Jahr 1886 gilt als das Geburtsjahr des modernen Automobils. Anlässlich des 130. Geburtstages des Autos ist im Karikaturmuseum Krems ab Sonntag eine Ausstellung mit dem Titel „Kult auf vier Rädern“ zu sehen.

„Der Mensch ist bereit, alles Mögliche zuzugeben – nur dass er ein schlechter Autofahrer ist, das gibt keiner zu“ (Niki Lauda)

Das Museum an der Kunstmeile Krems gibt im Ironimus-Kabinett Einblicke in die Rolle des Automobils, Symbol für Freiheit und Wohlstand, aber auch Verursacher von zunehmenden Verkehrs- und Umweltbelastungen. 50 Originale aus den Landessammlungen Niederösterreich, aus Privatbesitz und aus der „Comic-Car Collection“ von Rochus Kahr erzählen die Geschichte vom Formel-1-Wagen über die „Familienkutsche“ bis hin zur Zukunft der vernetzten und selbstfahrenden Autos.

Das Auto - die Jahrhundertinnovation

"Das Auto hat unsere Gesellschaft stark geprägt, in den Glanzzeiten hat es sich den Status als Familienmitglied erobert, heute ist ein Wertewandel erkennbar, trotzdem bleibt die Zukunft dieser Jahrhundertinnovation hochinteressant“, ist sich Gottfried Gusenbauer, Direktor des Karikaturmuseums Krems und Kurator der Ausstellung, sicher und fügt hinzu: „Nach einer Ausstellung rund um das Fernsehen widmen wir uns nun einem weiteren Kult der Österreicher. In Karikatur und Comic hat das Auto immer schon eine große Rolle gespielt.“

Das Auto - Symbol für Fortschritt und Wohlstand

Das Jahr 1886 gilt als Geburtsjahr des modernen Automobils, der deutsche Erfinder Carl Benz löste mit seinem Benz-Patent-Motorwagen Nummer 1 eine immense Mobilisierung unserer Gesellschaft aus. „Das leistbare Auto revolutionierte die individuelle, selbstbestimmte Mobilität und wurde bald zum Symbol für Freiheit und Wohlstand. Aber mit der Vollmotorisierung entstanden auch Probleme. Die steigende Verkehrs- und Umweltbelastung und die hohe Zahl von Verkehrsunfällen trüben das Bild von der Jahrhundertinnovation“, so Kurator Gusenbauer.

130 Jahre nach Carl Benz’ Erfindung erfordere die massenhafte Verbreitung des fahrbaren Untersatzes in den Industrie- und den boomenden Schwellenländern nun ein Umdenken. Ingenieure bemühen sich weltweit um alternative, umweltfreundliche Antriebstechniken. Auch in der Gesellschaft sei ein Wertewandel spürbar.

„Kult auf 4 Rädern. Das Auto im Comic und in der Karikatur"
Karikaturmuseum Krems, bis 15. Jänner 2017, täglich von 10.00 bis 17.00 Uhr

"So ist das Auto längst nicht mehr Prestigeobjekt Nummer eins. Trotzdem erliegen wir nur allzu gerne den Verlockungen der Werbeindustrie und glauben an den maximalen Fahrspaß. Wir träumen von neuen, noch schnelleren Sportwagen. Wenngleich die Formel 1 zwischen Gegnern und Anhängern heiß umstritten ist, bleibt sie auch in Zukunft die schnellste und attraktivste Rennsportkategorie“ (Gusenbauer).

In Karikaturen und Comics spielte das Auto immer schon eine große Rolle, viele politische Themen und gesellschaftliche Veränderungen lassen sich mit dem fahrbaren Untersatz leichter „transportieren“. Gesellschaftliche Trends, Moden und politische Umbrüche fahren das passende Auto, und Geschehnisse der Zeitgeschichte sind meistens auch mit einem symbolträchtigen Wagen verbunden.

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