BORGL St. Pölten wirbelt bei Futsal-Schüler-WM

Im Porec (Kroatien) wird derzeit die Futsal-Weltmeisterschaft der Schüler ausgetragen. Die Nachwuchssportler des BORGL St. Pölten sind als erstes Team aus Österreich bei der Endrunde dabei und sorgten bisher für große Überraschungen.

„Im Vorfeld haben wir gar nicht gewusst, was uns erwarten wird. Es war eine Fahrt in Ungewisse. Nach den ersten Tagen war mir aber klar, dass hier doch einiges möglich ist“, erzählte lachend Mannschaftsbetreuer und Fußballakademie-Trainer Goran Zvijerac beim Interview mit noe.ORF.at. Die St. Pöltner qualifizierten sich erst über eine enge nationale Vorrunde in Salzburg für die Weltmeisterschaft.

Futsal WM für Schüler in Porec

BORGL/BHASL St. Pölten

Die Mannschaft des BORGL St. Pölten mit der österreichischen Delegation

Kantersiege gegen Italien und Portugal

Das Team besteht ausschließlich aus St. Pöltner Akademiespielern und wurde in der Gruppenphase zur Überraschungsmannschaft. Mit Kantersiegen über Italien (11:3), Ungarn (13:3), Serbien (8:2) und Portugal (10:5) gelang in beeindruckender Manier die Qualifikation für die K.o.-Runde.

„Zu Beginn war der Respekt vor den großen Namen natürlich schon enorm. Wir sind aber trotzdem in jedes Spiel mit dem Ziel gegangen, zu gewinnen. Dass es teilweise so deutliche Ergebnisse waren, hat uns selbst überrascht“, erzählt St. Pöltens 18-jähriger Spielmacher David Sauer.

Eine spezielle Vorbereitung gab es nicht. In der Fußballakademie St. Pölten gehört Futsal zum Fixprogramm während der Wintermonate. „Es ist schon eine Umstellung, wenn man das große Feld gewohnt ist. Man muss schneller denken und schneller umschalten. Wir spielen mit der Akademie in der 2. Futsal-Liga aber auch gegen Erwachsene, das kommt uns jetzt entgegen“, so Sauer.

Futsal WM für Schulen Mannschaft von Sankt Pölten

BORGL/BHASL St. Pölten

David Sauer (r.) ist der Spielmacher der Österreicher

Die Spielstärke der Niederösterreicher machte in Porec schnell die Runde. Die Außenseiterrolle wich dem Prädikat „Geheimtipp“. „Wir haben uns nach den ersten Tagen so einen Respekt verschafft, dass sich die Gegner auf uns eingestellt haben. Wir dürften so überzeugt haben, dass die Zuschauer und Einheimischen geglaubt haben, dass wir in St. Pölten eine Futsal-Akademie betreiben“, freute sich Zvijerac über die internationale Anerkennung.

Brasilien war eine Nummer zu groß

In der Gruppenphase ging einzig der Schlager gegen Brasilien 3:7 verloren. „Nachdem die K.o.-Phase bereits fixiert war, wollten wir gegen die Brasilianer etwas ausprobieren, um für ein weiteres Duell im Turnierverlauf vorbereitet zu sein“, so Zvijerac. David Sauer ergänzte: „Körperlich und von der Schnelligkeit her war es kein Problem. Technisch merkt aber doch einen Unterschied.“

Nach dem zweiten Gruppenplatz hinter Brasilien kam es im Viertelfinale zum Duell mit den Niederlanden, in dem sich die St. Pöltner knapp 4:5 geschlagen geben mussten. „Das war unser erstes Spiel als klarer Favorit, das hat man auch an der Abwehrmauer der Holländer gesehen. Leider haben sie fast alle Chancen verwandelt. Wir haben dagegen nicht unseren besten Tag erwischt“, analysierte Zvijerac.

Futsal

ist eine vom Fußball-Weltverband anerkannte Variante des Hallenfußballs. Gespielt wird auf Handballtore ohne Banden mit einem sprungreduzierten Ball und jeweils vier Feldspielern mit einem Torwart. In Österreich nehmen 26 Mannschaften in zwei Ligen an der Meisterschaft teil.

Spiel um Platz 5 gegen Slowakei

So ging es in den Platzierungsspielen danach gegen Israel. Nach einem 7:2 hat man am Samstag noch die Chance auf Platz fünf. Die letzte Hürde ist die Slowakei. „Auch wenn es jetzt nicht mehr für die Medaillenränge reicht, wir haben uns teuer verkauft und als Österreichs erster Vertreter sicher einen bleibenden Eindruck hinterlassen“, bilanzierte Zvijerac, „jetzt wollen wir gegen die Slowakei noch einmal alles aus uns herausholen.“

Lob für die Mannschaft gibt es auch von der mitgereisten Direktorin des BORGL St. Pölten, Gabriele Schletz. „Die Burschen haben Super-Partien gespielt. Man darf ja nicht vergessen, dass alle Mannschaften Bundessieger ihrer Länder sind. Wenn die Österreicher da vorne mitmischen können, ist das höchst erfreulich und der beste Beweis dafür, dass wir gemeinsam mit der Fußballakademie auf einem guten Weg sind.“

Christoph Gregorites, noe.ORF.at