Geburtenstation beschäftigte Landtag

Im Niederösterreichischen Landtag ist am Donnerstag in einer Aktuellen Stunde heiß über die Geburtenstation in Waidhofen an der Thaya im Walviertel diskutiert worden. Sie wurde nach einigen Protesten Anfang April geschlossen.

Nachdem die Geburtenstation in Waidhofen an der Thaya im Walviertel geschlossen wurde, müssen werdende Mütter in die umliegenden Spitäler in Horn und Zwettl ausweichen. Die Liste Frank, die FPÖ und die Grünen haben die Schließung heute in einer aktuellen Stunde des Landtages scharf kritisiert, und SPÖ und ÖVP haben sie verteidigt.

Zwei Geburtenstationen in der Region geschlossen

Nachdem mit Gmünd und Waidhofen an der Thaya bereits die zweite Geburtenstation in der Region geschlossen wurde, sei die stationäre Versorgung für werdende Mütter nicht mehr gegeben, sagt Herbert Machacek von der Liste Frank: „Es ist meiner Meinung nach unzumutbar, dass deshalb Neugeborene auf der Straße nach Zwettl oder Horn im Rettungsauto oder im Privatauto zur Welt kommen, weil die Entfernung zum nächsten Krankenhaus zu groß ist.“

Die Klubobfrau der Grünen, Helga Krismer, kritisiert, dass es Alternativen zu einer Schließung gegeben hätte - und sie wirft eine Frage auf: Ist es möglich, Rotationen beim Personal vorzunehmen, das betreffe gerade auch das jüngere Personal? Muss das Personal immer ganz klar einem Spital zugeordnet sein oder haben wir da kreative Lösungen, um die Station aufrecht zu erhalten?"

Der Klubobmann der FPÖ, Gottfried Waldhäusl, kritisiert, dass sich mehr als 16.000 Menschen gegen eine Schließung ausgesprochen hätten: „Wenn man den Menschen die Möglichkeit der Geburt vor Ort nimmt, wie wichtig ist dann dieser Politik eine Region? Ist es, weil nicht mehr so viele Menschen dort leben, weil das Waldviertel nicht mehr wahlentscheidend ist, ist das der Grund?“

SPÖ und ÖVP verteidigen die Zusammenlegung

Karin Scheele von der SPÖ sagt, sie wolle eine gute gesundheitliche Versorgung für alle Menschen in Niederösterreich. Sie verweist auf zwei Gutachten, in denen dargelegt wird, dass die Erfahrung der behandelnden Ärzte und Schwestern entscheiden sei"... dass es ist mit einer steigenden Fallzahl, mit mehr Geburten für Mama und das Kind sicherer wird. Und wie gesagt, ich verstehe diese Diskussion nicht, dass jemand glaubt, bestimmen zu können, was eine risikobehaftete Geburt und was nicht."

Auch Karl Bader von der ÖVP bezeichnete die Zusammenlegung der Geburtenstationen im Waldviertel als sinnvoll. „Der Rückgang bei den Geburten ist seit gut zehn Jahren bemerkbar, er liegt also schon bei rund 18 Prozent, das ist weit weniger als eine Geburt eine pro Tag, und daher ist diese Entscheidung nicht leichtfertig gemacht worden.“

Man habe sich vor Ort der Diskussion gestellt, sagt Bader, mit Zwettl und Horn stünden zwei hochspezialisierte Geburtenstationen zur Verfügung.