St. Pöltens Kür beim Lokalrivalen

Ein einziger Punkt fehlt noch zum Aufstieg – verliert St. Pölten am Freitag in Wiener Neustadt nicht, steht der erste Aufstieg in die Bundesliga seit 1994 fest. Genau beim Lokalrivalen könnte der SKN den Meistertitel in der Ersten Liga feiern.

Gejubelt wurde in St. Pölten bereits vergangene Woche, als der SKN den LASK im vorentscheidenden Spitzenduell mit 3:2 besiegte. Bei zwei verbleibenden Runden und sechs Punkten Vorsprung auf die Linzer ist den Blau-Gelben der Meistertitel fast nicht mehr zu nehmen. Ganz sicher können sich die St. Pöltner aber erst sein, wenn man in der vorletzten Runde gegen Wr. Neustadt nicht verliert.

Neustädter Kampfansage an St. Pölten

Für die Neustädter geht es in dem Spiel um nichts mehr, mit Gegenwehr rechnet man beim SKN aber trotzdem. „Den Fast-Meister werden sie sicher schlagen und uns die Party vermasseln wollen“, sagt Lukas Thürauer, der im LASK-Spiel mit zwei Toren geglänzt hatte. Vollen Einsatz verspricht auch Wr. Neustadts Co-Trainer Andreas Schicker: „Wir wollen auf keinen Fall, dass St. Pölten ausgerechnet auf unserem Platz Meister wird. Wir gehen voll motiviert in die Partie.“

Eine machbare Aufgabe scheint die Partie in Wr. Neustadt für den SKN trotzdem zu sein, außerdem müsste der LASK seine beiden ausstehenden Spiele gewinnen, um noch eine theoretische Chance zu haben. Blickt man also am Freitag auch mit einem Auge nach Linz, wo der Verfolger gegen Kapfenberg spielt? „Sicher nicht, wir sind in der glücklichen Lage, dass es allein an uns liegt, und dementsprechend werden wir auch auftreten. Was beim LASK passiert, spielt eigentlich keine Rolle, so lange wir unsere Aufgabe erledigen“, sagt Manuel Hartl vor der Vollendung des Meisterstücks.

Bewährte Abläufe und neue Ziele beim SKN

Statt an den LASK und das Ergebnis in Linz denken die St. Pölten-Spieler an neue Ziele, die man sich gesteckt hat. „Der Punkte-Rekord ist schon auch ein Ziel, das wir noch erreichen wollen“, gibt Hartl die Marschroute vor. Der mögliche Sieg in Wr. Neustadt wäre der 25. in der laufenden Saison, auch das wäre neuer Rekord.

Im Training setzte Karl Daxbacher in der vergangenen Woche auf Bewährtes, um die Konzentration hoch zu halten. „Ich merke bei den Spielern, dass sie fokussiert sind und wissen, worum es geht. Wir machen alles wie immer, aber natürlich werden wir alle am Freitag sehr angespannt sein.“

Daxbacher-Tanz und „ein bisschen Halli Galli“

Für den Fall, dass der Titel am Freitag fixiert wird, kündigten Spieler und Trainer jedenfalls schon ausgelassene Feierlichkeiten an. Der berühmte Siegestanz von Karl Daxbacher aus Linzer Tagen, den der Trainer nach dem Sieg gegen den LASK erstmals im SKN-Trainingsanzug zelebrierte, könnte auch in Wr. Neustadt wieder zu bestaunen sein. „Sollten wir es schaffen, werde ich mich da sicher nicht zwei Mal bitten lassen.“

Auch die Spieler freuen sich bereits darauf, die tolle Saisonleistung nach dem fixierten Meistertitel zu feiern. „Ein bisschen Halli Galli würde es dann wohl am Feld und auf der Heimreise im Bus schon geben“, verrät Hartl, stellt aber auch klar, dass „für die 90 Minuten diese Gedanken verdrängt werden. Noch haben wir es nicht geschafft, wir brauchen immer noch einen Punkt, um auf der sicheren Seite zu sein.“

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