Thiem trifft auf Dauergegner Zverev

Dominic Thiem, der in diesem Jahr bisher die meisten Spiele auf Sand gewonnen hat, will heute auch in sein erstes Achtelfinale bei den French Open einziehen. Der Lichtenwörther trifft auf den Deutschen Alexander Zverev.

Mit seiner Serie von 22 Siegen lässt Thiem alle großen Spieler, selbst Rafael Nadal, in dieser Wertung hinter sich. Nadal, der aber fast nur bei großen Turnieren spielt, hat 2016 bislang einen Erfolg weniger zu Buche stehen.

Dominic Thiem

APA / AFP / Philippe Lopez

Thiem durfte heuer bereits über 22 Siege auf Sand jubeln

In der dritten Runde der French Open spielt Thiem zum dritten Mal innerhalb von vier Wochen gegen Alexander Zverev. Eine Begegnung, an die sich die Tennis-Welt wohl gerne gewöhnen wird. Thiem, der von manchen Medien schon als „zweiter Sandkönig“ oder „dangerman“ (gefährlicher Spieler) bezeichnet wird, misst sich neuerlich mit dem deutschen Riesen-Talent.

Thiem erwartet anderen Zverev

Der 19-jährige Deutsche (ATP-41.) hatte erst vor einer Woche im Nizza-Finale gegen Thiem verloren, war da aber ausgelaugt von einer intensiven Woche. In Roland Garros erwartet der 22-jährige Thiem einen anderen Zverev. „Er ist sehr fit. Vielleicht habe ich einen kleinen Vorteil, der aber nur wegen der Erfahrung ist. Weil ich doch mehr Matches und ein, zwei Jahre mehr Erfahrung habe“, sagte Thiem, der ja selbst gerade im vergangenen Jahr in Sachen Fitness einen enormen Sprung gemacht hat. „Ich verlasse mich nicht darauf, dass ich körperlich besser bin“, versicherte er.

Zverev, den mit Thiem eine Freundschaft verbindet, sieht das übrigens genauso. „In Nizza bin ich dreizehn Stunden auf dem Platz gestanden, er nur drei, deswegen wird es ganz anders“, versprach der 1,98-Meter-Mann aus Hamburg. Und trotz seiner beiden Siege im Halbfinale von München (4:6,6:2,6:3) und im Nizza-Endspiel (6:4,3:6,6:0) lobt Thiem die Stärken seines Gegners.

„Er hat eigentlich keine Schwächen“

„Er hat eigentlich keine Schwächen und das macht ihn sehr unangenehm. Er returniert sehr stark, er ist so groß und returniert sehr weit hinter der Grundlinie. Da gibt es nicht viele freie Punkte, es wird auch sicher physisch ein schweres Match mit langen Rallys“, glaubt Thiem, der nichts dagegen hat, dass er schon wieder gegen den Deutschen antreten muss. „Ich habe jetzt zweimal gegen Spieler gespielt, gegen die ich noch nie gespielt hatte. Zweimal hatte ich einen schlechten Start ins Match, weil ich nicht wusste, was ich zu erwarten habe.“

Dominic Thiem

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In diesem Fall wisse man eben in etwa, was einen erwartet. Nach dem Halbfinale in München hatte Thiem den Zuschauern und Zverev gesagt, dass sich da für die Zukunft eine „nette Rivalität“ ankündigt. In Paris stellte er fest: „Wahrscheinlich hat sie schon begonnen.“ Auf der Playstation sieht sich Thiem Zverev übrigens weit überlegener. Die beiden gehen nicht nur gerne auf der Tour miteinander essen, sondern spielen gerne auch FIFA. Auf die Frage, wer da gewinnt, antwortete Thiem wie aus der Pistole geschossen: „Ich“.

Ein Sieg im Drittrundenmatch am Samstag, das wohl auf einem der großen Plätze ausgetragen wird, würde auch das Erreichen seiner Zielvorgabe erreichen. Thiem wollte zum ersten Mal seit 2014 bei den US Open endlich wieder die zweite Turnier-Woche bei einem Major erreichen. Für den von vielen bald erwarteten endgültigen Durchbruch auch auf ganz großer Bühne fehlt nicht mehr viel.

„Resultate bei großen Turnieren fehlen noch“

„Die richtig guten Resultate bei den großen Turnieren fehlen noch“, sagt auch Thiem. „Wenn ich das schaffe, dann kann ich sagen, dass ich den Durchbruch geschafft habe“, erklärte der mittlerweile sechsfache Turniersieger. Aber immerhin konstatiert er, dass er sich wieder seiner Form vom vergangenen Februar nähert, in dem er die Titel in Buenos Aires und Acapulco geholt und in Rio de Janeiro im Halbfinale war.

„Ich bin auf jeden Fall der Bestform wieder um einiges näher als in Madrid und Rom. Da habe ich nicht wirklich gut gespielt, aber ich habe die Zeit mit passablen Ergebnissen überbrückt und von dem her war es nur eine Frage vom Training und der Zeit bis ich wieder gut spiele.“ Es sei zwar nicht ganz so gut wie in Südamerika oder Acapulco, aber „ich fühle mich wieder wohl auf dem Platz“.

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