Zukunftsvisionen für Burg Neulengbach gesucht

Nach einem Streit zwischen Besitzer und Gemeinde ist die Burg Neulengbach seit Jahren geschlossen. Alle Bemühungen, das Wahrzeichen der Stadt zu revitalisieren, scheiterten bislang. Nun unternimmt ein Personenkomitee einen neuen Anlauf.

Über Jahrhunderte hinweg war die Burg Neulengbach, die im Jahr 1191 erbaut wurde, ein Zufluchtsort und Treffpunkt von Menschen. Im Laufe der Jahre entwickelte sich rund um das Anwesen die Stadt Neulengbach, für die die Burg stets ein unverwechselbares Wahrzeichen war und ist. Doch nach einem Streit zwischen Gemeinde und Besitzer steht die Burg seit 2003 leer. Das Areal ist für Besucher geschlossen.

Burg Neulengbach

Claudia Sitte

Bei einem Ideenwettbewerb werden Konzepte gesucht, um die Burg Neulengbach zu revitalisieren

Der Verein „Burg 2025“ ist nun bemüht, die gesamte Anlage zu revitalisieren und der Öffentlichkeit wieder zugänglich zu machen. Breite Unterstützung erhält man auch von einem Personenkomitee. „Wir wollen unseren Kindern etwas Anständiges bieten in der Region und dafür kann ich mir kein besseres Objekt vorstellen als eine 800 Jahre alte Burg, die sich mit Ideen verbindet, die heute aktuell sind“, sagt Lothar Rehse, ein Sprecher des Personenkomitees „Burg 2025“. „Ort und Burg sollten wieder zusammenwachsen und kein getrenntes Schicksal erleiden“, wünscht sich auch Burgbesitzer Bruno Wakonig.

Großes Interesse an Nutzung der Burg

Insgesamt 25 Agenturen und Vereine bekundeten bislang ihr Interesse an der Burg. Bis Ende August können die Konzepte nun eingereicht werden. Die erste Begehung stimmte Burgbesitzer und Verein jedenfalls positiv. Für Carl Aigner, Direktor des Landesmuseums und Mitglied des Personenkomitees, hat das Projekt auch eine überregionale Bedeutung: „Wichtig ist uns dabei auch zu zeigen, dass das ein Juwel im Konzert aller Juwelen Niederösterreichs ist.“

Wegen der laufenden Ausschreibung wollte sich von den Interessenten niemand zu konkreten Ideen oder Konzepten äußern. Gregor Kremser, Obmann des Kremser Vereins „Raumgreifend“, hat aber eine vage Vorstellung, wie die Burg in Zukunft genutzt werden könnte: „Von Privatschule über Hotel bis zu einer Kombination aus beidem, aber auch in Richtung Festival oder Theater könnte es gehen. Es gibt einfach viele Möglichkeiten, die sich umsetzen lassen.“ Der Gewinner der Ausschreibung wird Anfang Oktober präsentiert.

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