Gutenstein: Premiere unter neuer Intendantin
„Der Diamant des Geisterkönigs“ ist märchenhaft, voller Farben, phantasievoll und spielt in einer Zauberwelt voller Feen, Geister und Fabelwesen. Doch auch an menschlichen Eigenschaften fehlt es den Wesen in Raimunds Zauberspiel nicht, denn die Geister sind ebenso wie die Menschen eifersüchtig, geltungssüchtig und eitel. Genau das zeichne die Stücke Ferdinand Raimunds aus, sagt die neue Intendatin der Raimundspiele Gutenstein, Andrea Eckert.
Ein junger Mensch, der sein Glück in unermesslichem Reichtum sucht, einer wirklichen tiefen Liebe begegenet und versteht, dass es das ist, worum sich das Leben dreht - das ist für Eckert der Nukleus des Stückes. Obwohl die märchenhafte Geschichte bereits im 19. Jahrhundert geschrieben wurde, lasse sich eine aktuelle Relevanz erkennen und eine Verortung in die heutige Zeit vornehmen. „Das finde ich eine sehr schöne und sehr relevante Aussage für die heutige Zeit, wo wir die Welt betrachten und in einer gewissen Ratlosigkeit versinken“, so Eckert.
Eckert: „Gutenstein ist bunter geworden“
Nicht nur die Handlung des Stückes, sondern auch die Kulisse in Gutenstein soll verzaubern. Der Maler Edgar Tezak war gemeinsam mit Georg Resetschnig für die künstlerische, floral-ornamentale Gestaltung des Theaterzelts zuständig. Gutenstein sei mit diesem Festspielzeit, das „als Zauberpalast heraus leuchtet aus dem wunderschönen Schlosspark“, bunter geworden, sagt Andrea Eckert. Und auch der Schlosspark selbst wird in die Inszenierung einbezogen. Dort sorgen eine spezielle Beleuchtung und Lichtskulpturen für eine zauberhafte Atmosphäre.
Andrea Eckert nimmt nicht nur hinter den Kulissen eine wichtige Rolle ein, sondern wird im Stück „Der Diamant des Geisterkönigs“ auch selbst in der Rolle der „Hoffnung“ auf der Bühne zu sehen sein. Sie möchte in Reichenau nicht nur Intendantin, sondern auch Prinzipalin sein, wie sie auch in der Radio NÖ Nahaufnahme betonte - mehr dazu Die Intendantin, die Prinzipalin sein möchte (noe.ORF.at; 17.7.2016).
Joachim Kern
Für die Inszenierung wurde die Lienzer Regisseurin Cornelia Rainer engagiert. Sie versucht die Verlorenheit und Einsamkeit, die in Raimunds Stücken, begründet durch seine persönliche Biographie, zu finden sind, atmosphärisch auf der Bühne spürbar zu machen. Die Regisseurin, die zuletzt im Wiener Burgtheater „Pünktchen und Anton“ inszenierte, findet einen durchaus emotionalen Zugang zu Raimunds Gedankenwelt und ihrer melancholischen Wehmut: „Dem Stück wohnt ein eigentümlicher Reiz und Zauber inne. Hoffnung und Glück, Versuchung und Verführung, Sturz und Triumph werden symbolisch, durch allegorische Indirektheiten, gefasst.“
Mehr über „Der Diamant des Geisterkönigs“
Ferdinand Raimunds „Diamant des Geisterkönigs“ feiert am 21. Juli Premiere und ist bis 15. August in Gutenstein zu sehen.
Ensemble: Sophie Christine Behnke, Andrea Eckert, Tany Gabriel, Annette Isabella Holzmann, Ulrike Hübl, Karl Ferdinand Kratzl, Matthias Mamedof, Alexander Meile, Christoph Moosbrugger, Alexandra-Maria Timmel, Lisa Weidenmüller und Eduard Wildner
Intendanz: Andrea Eckert
Regie: Cornelia Rainer
Bühnenbild: Eva-Maria Schwenkel
Kostüme: Nina Ball
Musik: Klezmer reloaded
Theaterzeltgestaltung: Edgar Tezak
Links:
- Andrea Eckert: Erstmals Prinzipalin in Gutenstein (noe.ORF.at; 7.7.2016)
- Eckert setzt auf „Der Diamant des Geisterkönigs“ (noe.ORF.at; 13.4.2016)
- Gutenstein: Eckert ist neue Intendantin (noe.ORF.at; 16.12.2015)
- Raimundspiele Gutenstein