Polizeieinsatz: Bahnhof St. Pölten evakuiert

Der Bahnhof St. Pölten ist am Freitagabend wegen einer gefährlichen Drohung gesperrt und evakuiert worden. Ein Mann aus dem Iran hatte sich mit einem verdächtigen Koffer in einer Zugtoilette verschanzt, er wurde verhaftet.

Kurz nach 19.30 Uhr wurde angezeigt, dass sich ein Mann in einer Zugtoilette im Bahnhof verschanzt habe. Ein Suizid, eventuell unter Verwendung von Sprengstoff, konnte zu diesem Zeitpunkt nicht ausgeschlossen werden, teilte die Landespolizeidirektion mit. Der 25-jährige Mann aus dem Iran drohte offenbar damit, sich umzubringen. Der Bahnhof wurde umgehend evakuiert und großräumig abgesperrt. Zahlreiche Polizeistreifen fuhren zum Ort des Geschehens.

Sprengstoffexperten waren im Einsatz

Beamte durchsuchten den Zug, gegen 20.05 Uhr verließ der 25-Jährige die Toilette und ließ sich widerstandslos vorläufig festnehmen. Ein sprengstoffsachkundiger Polizist untersuchte den Koffer des Mannes und gab Entwarnung. Gegen 21.40 Uhr wurde der Zugverkehr und kurz danach der gesamte Bahnhofbereich wieder freigegeben.

Einvernahmen waren am späten Freitagabend noch im Gange. Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass die Handlungen des 25-Jährigen „unter anderem durch das Fehlen eines gültigen Fahrausweises motiviert waren“, teilte die Landespolizeidirektion mit. Es gebe bisher keine Hinweise für einen Zusammenhang mit dem Terroralarm nach tödlichen Schüssen in München, hieß es auf Anfrage. Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) sagte zu dem Vorfall in der „ZiB24“: „Wir wissen, dass es sich in St. Pölten um einen psychotischen Täter gehandelt hat.“