Verhaftung statt Vermählung

Am Standesamt Mödling klickten bei zwei Paaren die Handschellen. EU-Bürgerinnen aus Rumänien und Ungarn wollten mit Männern aus Nepal und Tunesien Scheinehen eingehen. Die Standesbeamten alarmierten die Polizei.

Die Standesbeamten in Mödling wurden misstrauisch als sich die beiden Paare für die Trauung anmeldeten. Die Dokumente der vier Verdächtigen waren zwar in Ordnung, allerdings konnten sich weder die Rumänin und ihr Schein-Partner aus Nepal noch die Ungarin und ihr Fast-Ehemann aus Tunesien veständigen, weil keiner die Sprache des jeweils anderen sprach.

Standesamt Mödling

ORF

Am Tag der geplanten Trauung klickten am Standesamt Mödling die Handschellen

„Da wurde der Verdacht gehegt, dass es sich möglicherweise um eine Scheinehe handeln könnte“, sagte Standesbeamter Hans Wimmer gegenüber noe.ORF.at. Er verständigte gemeinsam mit einem Kollegen die Fremdenpolizei, die den Verdacht bestätigte. Einer der beiden Männer wurde sogar gesucht. Direkt am Tag der geplanten Hochzeit klickten schließlich die Handschellen.

Standesbeamte wollen künftig stärker kontrollieren

„Es nimmt definitv zu, dass EU-Bürgerinnen oder EU-Bürger Drittstaatbürger heiraten und es somit den Drittstaatenbürgern ermöglicht wird, in der EU Aufenthalt zu haben, das heißt in der EU zu bleiben“, sagt Standesbeamter Hans Wimmer. Konkrete Zahlen, die diesen Eindruck bestätigen, gibt es allerdings nicht. Am Standesamt Mödling werde man laut Wimmer nun aber noch strenger als bisher kontrollieren, ob ein Verdacht auf eine Scheinehe bestehe.