Rätsel um „vergoldete“ Hydranten

Ein Sprayer hat in Klosterneuburg zwanzig Hydranten mit Goldfarbe besprüht. Auch in Korneuburg tauchten bereits erste „vergoldete“ Hydranten auf. Über die Motivation des bisher unbekannten „Täters“ herrscht Rätselraten.

In Klosterneuburg hatten die nächtlichen Aktionen bereits im August begonnen. Tag für Tag wurde ein neuer Hydrant in schillerndem Gold besprüht. „Es muss sich zweifellos um einen Frühaufsteher handeln, denn das passiert zu Zeiten, wo kein Augenzeuge aufgetrieben werden kann“, so der Bürgermeister von Klosterneuburg, Stefan Schmuckenschlager (ÖVP).

Noch kein Hinweis zu „Goldrausch“

Dem Großteil der Klosterneuburger gefällt die neue Farbe der Hydranten, auch seitens der Stadtverwaltung nimmt man die Aktion mit Humor. Weil die Hydranten im Eigentum der Gemeinde stehen, musste jedoch Anzeige gegen unbekannt erstattet werden. Da die Hydranten problemlos funktionieren, muss der Sprayer aber mit keiner Strafe rechnen. Derzeit gibt es laut Schmuckenschlager noch kaum Hinweise auf einen Verantwortlichen: „An den Stammtischen gibt es natürlich schon Vermutungen. Richtige Hinweise haben wir aber noch nicht.“

Obwohl ihm in Klosterneuburg niemand wirklich böse ist, dürfte der Sprayer nun sein Revier gewechselt haben. Am Mittwoch wurden auch auf der anderen Seite der Donau in Korneuburg goldfarbene Hydranten gesichtet. Bisher sind es vier Stück – und ein gefärbter Mistkübel. Ein Ortswechsel, den sich der Sprayer besser gespart hätte.

Korneuburg muss Goldfarbe entfernen lassen

In Korneuburg findet man die Farbe zwar ebenfalls optisch ansprechend, allerdings ist man dort weniger glücklich über die Aktion. Die neue Farbe muss aus rechtlichen Gründen wieder entfernt werden. Auf den Korneuburger Hydranten befinden sich nämlich Warnhinweise, die durch die goldene Farbe verdeckt werden. „Wir werden versuchen, die Hydranten mit Spezialmitteln zu reinigen. Wenn das erfolglos ist, müssen die Hydranten vielleicht sogar getauscht werden“, so Ronald Maurer vom Stadtservice Korneuburg.

In Klosterneuburg handelte es sich laut der Polizei um handelsübliche Sprayfarbe. Sollte das auch in Korneuburg der Fall sein, dürfte der kostspielige Austausch der Hydranten nicht nötig sein. Bis jetzt ist allerdings auch unklar, ob es sich überhaupt um denselben Sprayer handelt. Dafür spricht aber, dass in Klosterneuburg in den letzten Tagen keine Hydranten neu „vergoldet“ wurden.