Nachfolger für zwölf Kassenordinationen

Die niederösterreichische Ärztekammer und die NÖ Gebietskrankenkasse (NÖGKK) haben Nachfolger für zwölf Kassenordinationen gefunden. Für weitere 13 Stellen werden allerdings weiterhin Ärzte gesucht.

Einmal im Quartal treffen sich Vertreter der Ärztekammer und der NÖGKK, um die Bewerber für offene Kassenvertragsstellen anzuhören. Letzte Woche konnten sieben allgemeinmedizinische und fünf fachärztliche Kassenstellen neu besetzt werden. „Dies ist eine erfreuliche Entwicklung. Und dennoch hat es für weitere sieben Kassenstellen für Allgemeinmedizin und sechs Facharztstellen keinen Interessenten gegeben. Diese Stellen haben wir nun wieder ausgeschrieben", zieht Christoph Reisner, der Präsident NÖ Ärztekammer, Bilanz.

Einzelordinationen werden zu Gruppenpraxen

Ebenso von einer erfreulichen Entwicklung spricht Gerhard Hutter, der Obmann der NÖGKK, in einer Aussendung. „Das Interesse an durch Pensionierungen frei gewordener Krankenkassenstellen ist beachtlich und sichert unser hervorragendes Vertragspartnernetz mit niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten in Niederösterreich.“ Zusätzlich konnten letzte Woche acht Ärztinnen und Ärzte in Gruppenpraxen aufgenommen werden. In manchen Fällen wurden dadurch Einzelordinationen in neue Gruppenpraxen umgewandelt, in den anderen Fällen wurden Gruppenpraxen um einen zusätzlichen Arzt erweitert.

Damit die Patienten Vetrauen aufbauen können, sind alle Ärzte in der Ordination des Neunerhauses festangestellt.

Neunerhaus

Bewerben sich zumindest zwei Ärzte für eine Kassenstelle, findet bei vergleichbarer Qualifikation ein Hearing statt. Immer öfter allerdings kommt es statt eines solchen Hearings lediglich zu einem Vorstellungsgespräch mit dem einzigen Kandidaten. Dieser Trend zeigte sich auch dieses Mal. „Für vier Stellen für Allgemeinmedizin und zwei Facharztstellen gab es nur eine Bewerberin beziehungsweise einen Bewerber. Aber wir sind schon froh, dass wir die Stellen überhaupt besetzen können“, so Reisner weiter.

Besetzungsprobleme in der Psychiatrie

Eine mögliche und noch dazu sehr flexible Form der Zusammenarbeit bietet die Gruppenpraxis. Sechs unterschiedliche Typen gibt es davon in Niederösterreich, wobei die Jobsharing-Gruppenpraxis besonders häufig gewählt wird. Kassenstellen, die länger als ein Jahr ausgeschrieben werden, ohne dass sich ein Bewerber findet, gibt es derzeit in der Psychiatrie.

In Lilienfeld und Gänserndorf stehen die Ordinationen seit Jahresbeginn leer, Nachfolger werden seit 15 beziehungsweise seit 13 Monaten gesucht. Dietmar Baumgartner, der Vizepräsident und Kurienobmann der niedergelassenen Ärzte in der Ärztekammer, ist seit vielen Jahren als Kinderarzt in einer Kassenordination in Wiener Neustadt tätig. Er kennt die Situation sehr gut. "Auch bei Kinderärzten ist es schwierig, Stellen nachzubesetzen. Eine allgemeinmedizinische Stelle ist seit 13 Monaten ausgeschrieben, obwohl sie in einer attraktiven Gegenden liegt, nämlich in Krems.

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