Bücherflohmarkt half 22 Familien in Not

Vor zwei Jahren richteten Pensionisten zum ersten Mal einen Bücherflohmarkt in der Bettfedernfabrik in Oberwaltersdorf ein. Mittlerweile ist die Auswahl auf 40.000 Bücher angewachsen. Zum Dank an die Spender gab es einen Leseabend.

Mit einer kleinen Idee begann alles vor zwei Jahren. Pensionisten aus Oberwaltersdorf (Bezirk Baden) wollten etwas Sinnvolles machen. Gesagt getan richteten sie in der Bettfedernfabrik einen Bücherflohmarkt. Jeden Mittwoch darf seither gestöbert und geschmökert werden. Das Repertoire ist beachtlich, denn mittlerweile ist die Auswahl auf 40.000 Bücher angewachsen.

Bücherflohmarkt Oberwaltersdorf

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„Man findet auch Gustostückerl“, sagt Norbert Knopp, „zum Beispiel findet man hier Erstausgaben, die man sonst in keiner Buchhandlung mehr finden würde“, erzählt der Bücherliebhaber, der extra aus Wien zum Bücherflohmarkt kommt. Ob Liebesromane, Reiseberichte oder Kochbücher - beim Einkauf kommen die Bücher auf die Waage. Pro Kilo dürfen 2,50 Euro gespendet werden. In Summe kamen in den vergangen zwei Jahren so 95.000 Euro für Licht ins Dunkel zusammen.

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Wiegen für den guten Zweck

Beim Bücherflohmarkt wird je nach Gewicht der Bücher gespendet. Zum Dank gab es eine Lesung von Autor Alfred Komarek.

Leseabend als Dankschön an die Spender

„Durch diese Direkthilfe sind 22 Familien in Niederösterreich unterstützt worden“, sagt Eva Radinger, Geschäftsführerin von Licht ins Dunkel. Oft brauchen Eltern sehr viel Geld für Heilmittelbehelfe für ihre Kinder. Weil diese oft sehr teuer sind, brauchen sie Unterstützung, erklärt Radinger. „Dass eine kleine Idee so eine große Wirkung haben kann, damit haben wir nicht gerechnet“, erzählt Ursula Vockenhuber. Gemeinsam mit neun anderen Pensionistinnen und Pensionisten organisiert sie den Bücherflohmarkt in Oberwaltersdorf. „Wir wollten etwas sinnvolles machen. Dass 22 Familien aufgrund der Spenden geholfen werden konnte, das freut alle um so mehr“.

Bücherflohmarkt Oberwaltersdorf

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Als Dankeschön an alle Spender wurde ein Leseabend veranstaltet. Schriftsteller Alfred Komarek, der selbst 3.000 Bücher zu Hause hat, entführte die Hörer literarisch ins Weinviertel und las aus seinem neuesten Polt-Roman. Nach der Lesung wurde gleich wieder fleißig in den Bücherkisten und Regalen gestöbert, denn wer viel liest, der kann in Oberwaltersdorf viel Gutes tun.

Birgit Brunner, noe.ORF.at