600.000 Euro für Sanierung des Karmel Mayerling

Das Karmel Mayerling im Bezirk Baden muss umfassend saniert werden, unter anderem weil die Wände feucht sind. Wie nun bekanntgegeben wurde, kostet die Sanierung 600.000 Euro. Die Karmelitinnen sind dazu auf Spenden angewiesen.

Im 100. Todesjahr des Stifters Kaiser Franz Joseph müssten die Sanierungsarbeiten in Angriff genommen werden, sagte Priorin Regina am Dienstag. Sie bezifferte die Kosten für die Innensanierung des Karmel Mayerling auf 600.000 Euro. Diese sei notwendig, weil es um die Gesundheit der aktuell elf Schwestern gehe. Mitunter soll jetzt eine zentrale Pelletsheizung eingebaut werden.

„Wir sind Mayerling. Wir leben vom Tourismus. Wir Schwestern können das nicht erhalten. Wir brauchen die Hilfe der Öffentlichkeit. Ich denke ganz einfach, wir schaffen das nicht, so ein altes Gebäude zu renovieren“, sagte Priorin Regina. Pater Karl Wallner von Stift Heiligenkreuz unterstützt die Schwestern: „Das Kloster ist einfach auch ein historisches Gebäude, das mit der Geschichte Österreichs, der Habsburgermonarchie zutiefst verbunden ist. Das schon lang verfallen wäre, wenn nicht die Schwestern hier wären.“

Leitungen zum Teil aus dem Jahr 1889

Laut dem Architekten Friedrich Pühringer stammen die Leitungen in dem Kloster in Mayerling zum Teil noch aus dem Jahr 1889. Sie müssten ausgetauscht werden. Weiters sollen alle Wohnräume der Schwestern auch Waschbecken mit Warm- und Kaltwasser erhalten. Gänge und Räume müssten beheizt werden, „damit sie trocken werden“, so Pühringer.

Waschbecken am Gang

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Bisher gab es fließendes Wasser im Karmel Mayerling nur am Gang

Für die umfassende Sanierung ist man im Karmel Mayerling auf Spenden angewiesen. Darüber hinaus gebe es Geld des Fördervereins, erläuterte Schwester Regina. Auch beim Land Niederösterreich wolle man „anklopfen“. Um eine Förderung für die Heizung sei bereits angesucht worden, ergänzte Pühringer. Die Innensanierung soll bis zum Frühjahr 2017 abgeschlossen sein.

Den Konvent bezeichnete Priorin Regina am Dienstag als lebendig und jung. „Die Ordensberufung ist für mich das Geschenk meines Lebens“, sagte die Priorin. „Man tritt hier ein und bleibt für immer hier. Wir leben sehr einfach.“ Die Schwestern würden für alle unglücklichen Menschen beten.

Franz Joseph als Gründer des Klosters

Nach dem Tod von Thronfolger Rudolf und von Mary Vetsera am 30. Jänner 1889 hatte Franz Joseph das Jagdschloss Mayerling noch im selben Jahr, am damaligen 9. Oktober, in ein Kloster umwandeln lassen, in dem seitdem Karmelitinnen leben. Der Mythos Mayerling zieht nach wie vor Besucher aus aller Welt an. Am 21. November (19.00 Uhr) findet in der Kirche des Klosters das Stifter-Requiem zum 100. Todestag des Kaisers statt.

Schon 2014 war aus Anlass des 125-Jahr-Jubiläums des Karmel der Außenbereich neu gestaltet worden. Ebenfalls nach den Plänen Pühringers wurden ein neues Besucherzentrum mit Ausstellungsbereich, Shop und Foyer, eine Kerzenkapelle sowie ein neuer Parkplatz errichtet. Auch die Schauräume selbst wurden saniert. Die damaligen Investitionskosten betrugen 1,5 Millionen Euro.

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