Weinviertel soll attraktiver werden

Mit Maßnahmen in den Bereichen Infrastruktur, Tourismus und grenzüberschreitender Zusammenarbeit soll das Weinviertel als Standort attraktiver gemacht werden. Das wurde am Mittwoch beim ÖVP-Regionstag in Korneuburg angekündigt.

Der Tourismus im Weinviertel befindet sich schon seit Jahren im Aufwind: 2015 wurden 40.000 Nächtigungen mehr als noch vor fünf Jahren verzeichnet, für das Jahr 2016 wird ein Nächtigungsplus von sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr erwartet. Damit liegt man laut Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP) weit über dem österreichischen Durchschnitt. Überdurchschnittlich sei der Bezirk Korneuburg, der im Fünf-Jahres-Vergleich ein Plus von 12,7 Prozent bei den Nächtigungen verzeichnet.

Therme und Kultur sollen neue Gäste anziehen

Der Tourismusboom im Weinviertel soll unter anderem mit dem Ausbau der Therme Laa (Bezirk Mistelbach) weiter forciert werden. „Wir haben derzeit in der Therme Laa ungefähr 350.000 Gäste jährlich, mit rund 200 Arbeitsplätzen“, sagte Pröll. „Durch diesen nächsten Ausbauschritt erwarten wir uns einen neuen Impuls, was die Besucherfrequenz anlangt.“

Weiters hob Pröll den Kulturtourismus hervor: Mit dem Viertelfestival 2017 werde man 66 Projekte von Mai bis August im Weinviertel anbieten. Das Festival steht unter dem Motto „Metamorphose“, die Vorbereitungen laufen.

1.850 neue Unternehmen im Weinviertel gegründet

Die Bedeutung des Standorts Weinviertel für Unternehmen soll darüber hinaus mit der Umsetzung und Fertigstellung zahlreicher Verkehrsprojekte gestärkt werden. Als Beispiele wurden beim Regionstag in Korneuburg der Ausbau der Nordautobahn (A5) und der Donauuferautobahn (A22) genannt.

9.000 Unternehmen wurden im Jahr 2015 in Niederösterreich gegründet, im Weinviertel - das Pröll als „unglaublich dynamische Wirtschaftsregion mit vielen wirtschaftlichen Hotspots“ bezeichnete - wurden 1.850 Gründungen verzeichnet. Einer dieser Hotspots sei etwa der Wirtschaftspark Wolkersdorf (Bezirk Mistelbach), der heute 79 Unternehmen mit 1.900 Mitarbeitern zählt. Erst im Juni habe man einen weiteren Ausbau beschlossen, so Pröll.

Grenzüberschreitendes Gesundheitsangebot

Letztlich soll das Weinviertel auch von der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit mit den Nachbarländern profitieren. "Seit kurzem haben wir grenzüberschreitende Rettungseinsätze mit entsprechenden Verträgen mit den Regionen Südböhmen und Südmähren realisiert“, so Pröll. Weiters gebe es eine Kooperation in Sachen Strahlentherapie: Patienten aus den Kliniken Mistelbach, Hollabrunn und Krems können in Zukunft im Krankenhaus Znaim behandelt werden.

Eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit findet auch im rund 7.500 Hektar großen Nationalpark Thayatal statt: 82 Prozent seiner Fläche liegen in Tschechien, 18 Prozent in Niederösterreich. Als nächstes Projekt soll ein ökopädagogisches Zentrum errichtet werden, in dem Schulklassen untergebracht werden können. Im Kulturbereich wird außerdem bei den „Tagen der offenen Ateliers“ zusammengearbeitet, Retz und Znaim wollen sich zudem als grenzüberschreitendes Projekt für die Landesausstellung 2021 bewerben.

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