Erste Liga: Überwintern in der Komfortzone

In der Ersten Fußball-Liga ist nun Winterpause. Beide Vereine aus Niederösterreich genießen sie außerhalb der Abstiegsregion: Wiener Neustadt ist Tabellensechster, Horn schaffte knapp den Sprung in die sportliche Komfortzone der Liga.

Sportliche Erfolgserlebnisse dank japanischer Hilfe - das hatte man beim SV Horn eigentlich schon ab dem Saisonbeginn erwartet. Am Freitag sorgte Mizuki Arai immerhin für ein versöhnliches Ende der Beziehung Horn – Japan in diesem Jahr, mit seinem Tor zum 3:2-Sieg in Lustenau, der Horn in letzter Minute noch den Sprung auf Rang acht ermöglichte.

Horns Träume wurden von der Realität eingeholt

Nach den Investitionen von Keisuke Honda träumte man im Sommer bereits vom nächsten Aufstieg. Aber Horn musste schnell erkennen, dass es nach dem Meistertitel in der Regionalliga Ost nicht in diesem Tempo weitergehen würde. Das mit insgesamt sieben Asiaten zusammengestellte Team nicht eingespielt, der Trainer aus Japan lange Zeit ein Fremdkörper und die Mannschaft zu fehlerhaft – eine schlechte Kombination, um weiter von der Champions League zu träumen.

„Man muss sich sehr hohe Ziele stecken, nur dann kommt man auch voran“, lautete im Herbst stets das Motto beim SV Horn. Nach dem überraschenden Erfolg in Lustenau – im elften Versuch übrigens der erste Auswärtssieg der laufenden Saison – steht Horn in der Winterpause auf jenem Platz, der auch am Saisonende als Erfolg zu werten wäre: Der achte Rang würden den Verbleib in der Ersten Liga bedeuten. Dazu muss im Frühjahr aber die Abwehrschwäche abgestellt werden (mit 31 Gegentoren stellt man die zweitschlechteste Defensive der Liga). Die Japaner kündigten jedenfalls an, auch im Falle eines Abstiegs weiter investieren zu wollen.

Wiener Neustadt glänzt in „rot-weiß-rot“

Abwehrschwächen kennt man auch beim zweiten Club aus Niederösterreich: Wiener Neustadt kassierte mit 33 Gegentoren sogar die meisten der Liga, dennoch steht man als Tabellensechster besser da als der Lokalrivale aus Horn. Trainer Rene Wagner gelang es nach Startschwierigkeiten, mit einem rein österreichischen Kader ohne einen einzigen Legionär in der Liga zu bestehen.

Die Frühjahrssaison der Ersten Liga beginnt am 24. Februar mit den Spielen Horn gegen Kapfenberg und Blau-Weiß Linz gegen Wiener Neustadt.

Ein Erfolgslauf mit fünf ungeschlagenen Heimspielen in Folge war die Basis zu einem gesicherten Mittelfeldplatz. Dazu überzeugten die Neustädter auch auswärts unter anderem mit einem Unentschieden bei Tabellenführer LASK oder zuletzt mit einem klaren Sieg in Kapfenberg. Das unglückliche 0:1 gegen Liefering zum Abschluss der Herbstsaison ist für Trainer Rene Wagner nur ein kleiner Wermutstropfen: „Nach einem schwierigen Start haben wir uns gefangen und eine gute Saison gespielt. Wir müssen hart weiterarbeiten und wenn alles passt, können wir uns vielleicht noch um einige Plätze nach vorne arbeiten“, glaubt Wagner an eine weitere Steigerung.

Klaus Fischer, noe.ORF.at

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