Hilde Umdasch Haus zieht erste Bilanz

Nach etwas mehr als einem Jahr zieht das Hilde Umdasch Haus in Amstetten eine erste Bilanz. In 15 Monaten wurden 30 Kinder und deren Familien versorgt, betreut und begleitet. Das entspricht einer Belegung von etwa 57 Prozent.

Das Hilde Umdasch Haus ist eine Einrichtung für schwerkranke Kinder, Jugendliche und deren Familien. Für die Patienten mit einer sogenannten lebensverkürzenden Diagnose und hochkomplexem Pflegebedarf stehen zehn stationäre Pflegeplätze zur Verfügung. Außerdem besitzt das Haus zwei Eltern-Wohneinheiten.

Das Haus bietet den betroffenen Kindern und ihren Eltern Kurzzeit- sowie Langzeitpflege aber auch Hospiz- und Bedarfskrisenplätze. Betreut werden die jungen Patienten und ihre Familien von insgesamt 24 Mitarbeitern, einem interdisziplinären und multiprofessionellen Team von diplomierten Krankenpflegern und Pädagogen.

Bau des Hauses durch Hilde Umdasch finanziert

Betrieben wird das Haus, mit völlig neuem Wohn- und Pflegemodell, von der Malteser Kinderhilfe, die seit der Eröffnung am 25. September 2015 bereits 30 Kinder und deren Familien betreut hat. Der Bau des Hauses wurde durch eine von Hilde Umdasch errichtete Privatstiftung finanziert, der laufende Betrieb wird zum einen Teil durch das Land Niederösterreich, zum anderen Teil durch Elternbeiträge und Spenden sichergestellt.

Patien Ryan (2 Jahre alt) mit Kinderkrankepfleger Johannes Hauser

ORF

Der zweijährige Ryan gemeinsam mit Krankenpfleger Johannes Hauser

Ein Patient der ersten Stunde ist der zweijährige Ryan. Seit Oktober 2015 lebt er in seinem Einzelzimmer mit Blick in den Garten. Der Bub kam mit einer offenen Bauchdecke auf die Welt, musste mehrere Male operiert werden und wird künstlich beatmet. Als er vor mehr als einem Jahr ins Hilde Umdasch Haus kam, konnte er sich kaum bewegen.

Mittlerweile kann er krabbeln und ist ein aufgewecktes Kind. Dies verdankt der Zweijährige auch der individuellen Betreuung im Haus. Johannes Hauser ist einer der 24 Mitarbeiter im Hilde Umdasch Haus. Der Kinderkrankenpfleger begleitete Ryan von Anfang an. „Es ist schön, was wir als Team geleistet haben, dass Ryan so weit ist. Auch die Physiotherapie hat er super absolviert. Es ist auch schön zu sehen, dass ein Kind, das ein derartiges Defizit gehabt hat, sich in einem Jahr so entwickeln kann“, erklärt Hauser.

Die Lebensqualität der Kinder steht im Zentrum

Auch für die Leiterin Veronika Karner ist es ein sehr anspruchsvolles und bewegtes erstes Jahr gewesen. Sie sieht in der geschaffenen Lebensqualität für die Kinder und die Familien die Essenz des Pflegeberufes. „Dieses erste Betriebsjahr hat uns gelehrt, dass wir nach dem Bedarf, nach den Bedürfnissen des kranken Kindes trachten und deren Familien und nicht umgekehrt. Daher haben wir Gott sei Dank bei freier Kapazität auch Kinder aufnehmen können, die nicht in den Fördertopf gefallen sind“, so Karner.

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