Feuerwehrmänner tauchten ins neue Jahr

Die Feuerwehrtaucher der Tauchgruppe West haben den winterlichen Temperaturen getrotzt. Mehr als 20 Taucher haben am Neujahrsschwimmen in der Erlaufschlucht in Purgstall (Bezirk Scheibbs) teilgenommen.

Die Feuerwehrtaucher müssen bei jeder Tages- und Nachtzeit einsatzbereit sein, egal ob im Sommer oder im Winter. Um bei jeder Witterung die Leistung am und unter dem Wasser abrufen zu können, bedarf es allerdings regelmäßigen Trainings. Das traditionelle Neujahrsschwimmen bietet daher eine gute Gelegenheit, sich auf Einsätze bei Temperaturen um oder unter dem Gefrierpunkt vorzubereiten. Bereits zum 42. Mal schwammen die Taucher am 1. Jänner von Purgstall in der Erlauf in Richtung Wieselburg (Bezirk Scheibbs).

35 Jahre Neujahr unter Wasser

Bereits zum 35. Mal war Fritz Brandstetter beim Neujahrsschwimmen dabei. Der Kommandant des niederösterreichischen Feuerwehr-Tauchdienstes hat in den vergangenen Jahren keinen Tauchgang am ersten Tag des Jahres verpasst. Nicht einmal ein Skiurlaub mit seiner Familie in Gosau (Oberösterreich) konnte ihn davon abhalten: Während sich seine Familie am Neujahrstag die Skischuhe anzog, stieg Brandstetter ins Auto und fuhr zum Neujahrsschwimmen nach Purgstall, um ab Abend wieder zu seiner Familie zurückzufahren.

Neujahrsschwimmen 1990

Fritz Brandstetter

Die Taucher des Neujahrsschwimmens im Jahr 1990

Der diesjährige Tauchgang war für Brandstetter speziell: „Es war traumhaft schön. Es war kalt, dadurch war die Erlauf aber klar. Eiskristalle im Wasser hatten wir heuer allerdings nicht. Man darf den Kopf aber nicht nur unter Wasser haben, sonst verpasst man das schöne winterliche Landschaftsbild“, erklärte Brandstetter weiter.

Unter Wasser lagen die Temperaturen laut Brandstetter am Neujahrstag 2017 mit plus zwei Grad nur knapp über dem Gefrierpunkt, kälter war es über Wasser mit minus drei Grad. Aufgrund der starken Strömung waren die 22 Taucher der Freiwilligen Feuerwehr etwa eine halbe Stunde im Wasser, in den vergangenen Jahren hatten sie für die gleiche, etwa drei Kilometer lange Strecke bis zu 50 Minuten benötigt. Erwartet wurden die Einsatzkräfte wie jedes Jahr von Angehörigen und Reservisten mit einer warmen Tasse Tee.

Atem anhalten für untergegangenen Fahrzeuge

Die Tauchgruppe West ist im vergangenen Jahr zu mehreren Einsätzen unter Wasser ausgerückt. So waren die Taucher etwa bei mehreren Personensuchen oder einer Pkw-Bergung aus dem Donauzubringer bei Freyenstein (Bezirk Amstetten) im Einsatz. Bei Ybbs (Bezirk Melk) unterstützten die Taucher die Feuerwehr bei der Bergung eines gestohlenen Traktors, den Jugendliche in der Donau versenkt haben sollen - mehr dazu in Gestohlener Traktor aus Donau geborgen (noe.ORF.at; 27.8.2016).

Neujahrsschwimmen Feuerwehrtaucher Gruppenfoto

Markus Blochberger/ FF Amstetten

Die Taucher der Feuerwehr haben ein einsatzreiches Jahr hinter sich

Im November musste ein Kipplader, der in den Ennskanal gestürzt war, aus dem bis zu zehn Meter tiefen Wasser geborgen werden. Die Taucher der Feuerwehr waren im Einsatz, um die genaue Lage des Baufahrzeugs festzustellen und dieses in weiterer Folge an Land zu bringen - mehr dazu in Verunfalltes Baufahrzeug geborgen (noe.ORF.at; 16.11.2016). Der Lenker (58) war bei dem Unfall ums Leben gekommen.