Flughafen: Folgen nach Aus von Niki-Städteflügen

Die österreichische Air-Berlin-Tochter Niki („flyniki“) stellt 14 City-Shuttle-Verbindungen ein und reduziert ihren Sommerflugplan. Luftfahrtexperte Kurt Hofmann spricht von einem „Frequenzverlust“ für den Flughafen Schwechat.

Niki fliegt von Schwechat nur noch wenige Wochen lang europäische Städte abseits der klassischen Ferienziele an. Ab Ende Februar werden 14 City-Shuttle-Verbindungen gestrichen, darunter Paris, Rom oder Madrid. Davon betroffen sind sowohl der Flughafen Schwechat als auch die Bundesländer-Flughäfen. Seit Montag werden die Passagiere und Veranstalter darüber informiert. Sie können entweder innerhalb des Fly-Niki-Netzes ein anderes Reiseziel wählen oder es wird auf eine andere Fluglinie umgebucht.

„Dass es kommt, war absehbar. Dass es aber so früh umgesetzt wird, war durchaus eine Überraschung. Man kann davon ausgehen, dass das Flyniki-Programm, das stark reduziert wird, auch eine starke Dezimierung der in Österreich eingesetzten Flotte hat. Somit ist es auch schwierig Ziele, die Niki bedient hat, jetzt durch andere Fluglinien zu ersetzen“, sagt der Luftfahrtexperte Kurt Hofmann gegenüber noe.ORF.at.

Herausforderungen für Reiseveranstalter

Vor allem für die Reiseveranstalter sieht der Luftfahrtexperte erhebliche Probleme. „Jetzt ist es so, dass sich für bereits verkaufte Arrangements, zum Beispiel von Reiseveranstaltern, die Frage stellt, wer fliegt diese Strecken, die Niki nicht mehr bedient? Das ist durchaus eine Herausforderung“, so Hofmann.

Von Seiten der anderen Fluglinien heißt es etwa bei den Austrian Airlines, dass die Konkurrenz auch ohne Niki hoch sei, und, dass die anderen Flüge beobachtet werden. Peter Thier, Sprecher der Austrian Airlines, schließt ein Nachjustieren beim Sommerflugplan nicht aus. Zuerst werde die Lage aber beobachtet. Erst im Dezember hat die Fluglinie den Sommerflugplan präsentiert, der mehr Flüge etwa nach Paris oder Mailand vorsieht.

Fusion mit deutscher Fluglinie Tuifly

Grund für das Aus der Niki-Städteflüge sind die radikalen Umstrukturierungen im schwer angeschlagenen Air-Berlin-Konzern, zu dem Niki gehört. Niki soll zusammen mit der deutschen Fluglinie Tuifly des Reisekonzerns Tui einen gemeinsamen Ferienflieger mit gut 60 Flugzeugen bilden.

Auch darin sieht Hofmann einige Probleme. „Durch diese neue Kooperation ergibt sich eine interessante Konstellation. Zum einen wächst Niki durchaus mit etwas größeren Flugzeugen. Das bedeutet, sie brauchen auch mehr Flugbegleiter. Allerdings wird der Großteil dieser Flugbegleiter nicht mehr ab Österreich eingesetzt, weil die Flotte stark dezimiert und nach Deutschland verlegt wird. Jetzt ist die Frage, wie viele Flugbegleiter, die in Österreich wohnen, bereit sind, für flyniki ab Deutschland zu arbeiten, wie etwa ab Düsseldorf oder Hannover“, so Hofmann.

„Für den Flughafen ist es so, wenn Niki um 14 Niki-Städte-Flüge reduziert, verliert er Frequenzen“, so Hofmann. „Ein Teil kommt aber durch Eurowings und das verstärkte Angebot der AUA wieder zurück.“ Von Seiten des Flughafens hält man sich hinsichtlich der Auswirkungen noch bedeckt. Laut Pressesprecher Peter Kleemann werden die Entwicklungen von Airberlin verfolgt, konkrete Auswirkungen werden geprüft.

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