Gemeinsamer Kampf gegen den Terror

38 Spezialeinheiten aus ganz Europa sagen dem Terror gemeinsam den Kampf an. Wie die Zusammenarbeit im Detail aussehen kann, wurde bei einer Konferenz in Mauerbach (Bezirk St. Pölten) diskutiert. Gastgeber war die Cobra.

Am 13. November 2015 töteten Anhänger der Terrormiliz „Islamischer Staat“ in Paris 130 Menschen. Seither ist Europa immer wieder Ziel von Anschlägen, erst am Freitag raste in Stockholm ein Mann mit einem Lastwagen in eine Menschenmenge. In Österreich gibt es derzeit keine Hinweise auf einen Anschlag, die Polizei ist aber wachsam.

Neue Schutzausrüstung, schwerere Bewaffnung

In Wiener Neustadt trainiert die Cobra für den Ernstfall, mit neuen Waffen und neuer Ausrüstung, sagt der Direktor für Spezialeinheiten, Bernhard Treibenreif: „Das betrifft einerseits den Funk. Andererseits die persönliche Schutzausrüstung unserer Beamten und teilweise eine schwerere Bewaffnung. Diese wird derzeit auf den neuesten Stand gebracht, außerdem werden alle gepanzerten Fahrzeuge erneuert.“

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Cobra-Beamte stürmen eine Wohnung

An Stützpunkten in ganz Österreich stehen Beamte der Cobra ständig für Einsätze bereit. Gibt es keine Einsätze, trainieren sie für den Ernstfall.

In Sicherheits- und Anti-Terror-Pakete der Bundesregierung fließen in den nächsten Jahren fast 300 Millionen Euro. Der Cobra bringt das mehr als einhundert zusätzliche Beamte: „Beim Personal haben wir die glückliche Situation, dass wir mehr Personal bekommen haben. Nicht nur für den klassischen Teil der Cobra, sondern vor allem auch für den Bereich des Entschärfungsdienstes und auch im Bereich der Observation, Stichwort ‚Staatsschutzobservation‘, die auch von der Direktion für Spezialeinheiten durchgeführt wird“, so Treibenreif.

17 Arbeitspakete werden geschnürt

Darüber hinaus arbeitet die Cobra mit Sitz in Wiener Neustadt eng mit 37 anderen Spezialeinheiten aus Europa zusammen, gemeinsam werden 17 Arbeitspakete geschnürt, erklärt Treibenreif: „Eines ist spezialisiert auf das Öffnen von Türen, von schweren Türen, von gepanzerten Türen.“

Cobra-Beamte beim Training

ORF / Gernot Rohrhofer

Deutschland und Holland beschäftigen sich mit der Abwehr von Angriffen auf Hochseeschiffe. Österreich wiederum befasst sich mit dem Thema Drohnen: „Auf der einen Seite, um selbst Aufklärung zu betreiben, auf der anderen, um Angriffe, die mit zivilen Drohnen aus der Luft vorgetragen werden, abwehren zu können“, so Treibenreif.

Für möglichst viele Szenarien gerüstet

Die Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen werden untereinander ausgetauscht. „Auch Workshops gibt es zu diesem Zweck“, ergänzt der Direktor für Spezialeinheiten im Gespräch mit noe.ORF.at. Ziel sei es, bestmöglich für möglichst viele Szenarien gerüstet zu sein. Die Koordination aller 38 Spezialeinheiten ist bis 2020 übrigens die Aufgabe Österreichs.

Gernot Rohrhofer, noe.ORF.at