Doppelmörder nach Überdosis im Spital

Der zweifache Frauenmörder Wolfgang Ott ist mit Verdacht auf Medikamentenmissbrauch in seiner Zelle in der Justizanstalt Stein gefunden worden. Ein Bericht der Gratiszeitung „Heute“, wonach er im Koma lag, wird nicht bestätigt.

Ott befindet sich in der Justizanstalt Stein im Maßnahmenvollzug. Laut einem „Heute“-Bericht soll er mit etwa 20 Schmerzpflastern auf seinem Körper in der Krankenanstalt der Justizanstalt Stein gefunden worden sein. Gegenüber noe.ORF.at konnte Mediensprecher Markus Weselka diesen Bericht nicht bestätigen. „Ott ist am Dienstag in der Früh mit Verdacht auf Medikamentenmissbrauch in seinem Haftraum gefunden worden“, sagt er.

Ott lag laut Mediensprecher nicht im Koma

Der 59-Jährige wurde daraufhin mit dem Notarztwagen ins Kremser Krankenhaus gebracht, sei laut Weselka am Donnerstag aber wieder zurück auf dem Weg in die Justizanstalt Stein gewesen. „Im Koma ist er nicht gelegen“, sagte Weselka und verwies auf Erhebungen, die klären sollen, wie es zu einem möglichen Medikamentenmissbrauch kommen konnte.

Wolfgang Ott bei Gericht

APA / Robert Jäger

Wolfgang Ott beim Prozess im Wiener Straflandesgericht

Ott wurde am 3. Oktober 1996 im Wiener Landesgericht einstimmig des Mordes, der Freiheitsentzuges und der Vergewaltigung schuldig gesprochen und zu lebenslanger Haft verurteilt. Außerdem wurde der ehemalige Filmemacher in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen.

Opfer an Betonring gekettet und ertränkt

Laut Anklage hatte Ott im Mai 1995 eine 23-jährige Bankangestellte entführt, in seine Wohnung geschleppt, gequält und nach dreitägiger Gefangenschaft an einen 28 Kilo schweren Betonring gekettet und im Stausee des Enns-Kraftwerkes Krippau ertränkt. Außerdem hatte er im Juni 1995 eine Maturantin überwältigt und ebenfalls stundenlang in seiner Unterkunft in Wien-Liesing festgehalten, ehe er sie an einem Ufer der Salza in der Steiermark erwürgte und in einem Waldstück verscharrte.

Wolfgang Ott bei einer Tatrekonstruktion

APA / A. Springer

Im Juni 1995 überfiel der damals 39-Jährige schließlich in Weyregg am Attersee eine Bergsteigerin, vergewaltigte diese und sperrte sie in den Kofferraum ihres Wagens, ehe er sie nach einer stundenlangen Irrfahrt freiließ. Ott nahm die Höchststrafe emotionslos zur Kenntnis, meldete anschließend jedoch Nichtigkeitsbeschwerde und Berufung an, weshalb das Urteil erst in der Instanz bestätigt wurde.

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