EU-Projekt soll Vösendorf und Liesing verbinden

Durch den starken Bevölkerungszuzug ist die Grenze zwischen Vösendorf (Bezirk Mödling) und Wien-Liesing kaum sichtbar. Weil die Herausforderungen auf beiden Seiten ähnlich sind, soll ein EU-Projekt bei der verstärkten Kooperation helfen.

Die Triester Straße trennt die Marktgemeinde Vösendorf von Wien-Liesing, doch mit freiem Auge ist die Landesgrenze zwischen den beiden Bundesländern Niederösterreich und Wien nicht sichtbar. Auf beiden Seiten gibt es viele leerstehende Gebäude und Liegenschaften. Darüber hinaus stellt der zunehmende Autoverkehr eine große Herausforderung dar. Die bessere Nutzung un- oder untergenutzter Standorte mit guter Verkehrsanbindung ist deshalb eine gemeinsame Herausforderung in Wien und dem niederösterreichischen Umland.

Vösendorf Ortstafel

Wikimedia Commons / Buchhändler

Im Zuge eines EU-Projekts arbeiteten Studenten der Technischen Universität (TU) Wien Ideen aus, bei denen beide Seiten künftig kooperieren könnten, sagt Vösendorfs Bürgermeisterin Andrea Stipkovits (SPÖ): „Möglicherweise entwickeln sich da etliche Projekte, die wir gemeinsam umsetzen können, wo nicht nur jeder für sich arbeitet.“ Als Beispiel nennt Stipkovits einen Radweg, „der künftig in die Ketzergasse münden könnte“, derzeit werde in Vösendorf der obere Teil der Straße saniert.

Radweg soll verlängert werden

Erste Gespräche habe es auch bereits über ein gemeinsames Gymnasium gegeben. „Wir haben ja bereits eine sehr gute Anbindung an Liesing“, erklärt Stipkovits, „ob diese Idee letztlich auch umgesetzt werden kann, werden wir erst sehen.“ Generell soll mit dem EU-Projekt auch ein Bewusstsein geschaffen werden, dass Wien und Niederösterreich dem Bevölkerungswachstum in der Metropolregion gemeinsam begegnen können.

Eine Herausforderung bleiben jedoch die Unterschiede zwischen dem niederösterreichischen Raumordnungsgesetz und der Wiener Stadtplanung, etwa beim Lärm, sagt Andreas Hacker vom Stadt-Land-Management Wien/Niederösterreich. Vösendorf sei bei diesen Herausforderungen kein Einzelfall: „Auch in der Simmeringer Hauptstraße oder entlang der Brünner Straße sind ähnliche Entwicklungen zu erkennen“, meint Hacker. Das Vösendorf-Projekt auch dafür erste Chancen der Kooperation liefern.

TU-Studenten präsentieren Konzepte

Die Konzepte der TU-Studenten werden am 29. Mai in der Event Arena in Vösendorf präsentiert. Im Anschluss diskutieren darüber Vertreter beider Seiten gemeinsam mit den Projektpartnern, u.a. aus Antwerpen (Belgien), Brünn (Tschechien), Oslo (Norwegen) und Barcelona (Spanien).

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