Abschied von Kammerschauspielerin Hilde Sochor

Kammerschauspielerin Hilde Sochor wurde am Sonntag in Klosterneuburg-Weidling (Bezirk Tulln) beigesetzt. Die Doyenne des Volkstheaters wurde im Familiengrab beerdigt. Sochor war Ende Mai im Alter von 93 Jahren gestorben.

Publikumsliebling Hilde Sochor trat am Sonntag ihren letzten Weg an. Die Wiener Volkstheater-Doyenne wurde an der Seite ihres 1988 verstorbenen Ehemannes - dem Regisseur und Volkstheater-Direktor Gustav Manker - beigesetzt. Zahlreiche Schauspielkollegen kamen nach Weidling, um sich von Sochor zu verabschieden. Mit Karl Merkatz etwa spielte sie Seite an Seite in „Der Bockerer“: „Sie war eine wunderbare Kollegin und vor allem Schauspielerin. Ohne sie hätte ich den Bockerer nicht zusammengebracht“, sagte Merkatz.

Begräbnis Hilde Sochor in Klosterneuburg-Weidling

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Hunderte Trauergäste nahmen von Hilde Sochor Abschied.

Wiener: „Sie war ein Vorbild für mich“

Schauspielerin und Sängerin Andrea Eckert würdigte Sochor als klugen und herzenswarmen Menschen: „Sie hat ihre Familie über alles geliebt und ich bin glücklich, ihr begegnet und nahe gekommen zu sein.“ Doris Wiener begegnete Hilde Sochor zum ersten Mal vor 41 Jahren: „Ich kam als junge Schauspielerin ans Volkstheater und ich war voller Ehrfurcht, als ich mit ihr in der Garderobe war. Sie war ein wesentlicher Bestandteil meines Lebens und schauspielerisch auch ein Vorbild für mich“, so Wiener.

Schauspieler Stephan Paryla-Raky sagte: „Ich habe das Glück und die Ehre gehabt, mit ihr spielen zu können und es ist mir ein großes Anliegen, sie auf diesem letzten Weg hier zu begleiten und dabei zu sein, wenn eine der ganz Großen geht.“

Begräbnis Hilde Sochor in Klosterneuburg-Weidling

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Ein Leben auf der Bühne

Hilde Sochor trat 1949 zum ersten Mal am Wiener Volkstheater auf. In ihrer 65 Jahre dauernden Karriere verkörperte sie mehr als 300 Rollen, vor allem glänzte sie in zahlreichen Nestroy-Stücken. Auch im Fernsehen war Hilde Sochor immer wieder zu sehen, etwa im „Kaisermühlen Blues“ oder „Hallo - Hotel Sacher.“ Vor zehn Jahren überreichte ihr ihr Sohn Paulus Manker den Nestroy-Preis für ihr Lebenswerk.

Beim Begräbnis hielt der Regisseur und Schauspieler die Trauerrede: „Hier, auf diesem Friedhof in Weidling, auf dem Ferdinand Raimund 1827 sein Märchendrama ‚Moisasurs Zauberfluch‘ geschrieben hat und wo auch der Dichter Nikolaus Lenau begraben liegt. Es ist also fast ein bisschen so etwas wie eine vertraute Gegend, eine verwandte Gesellschaft, die hier heute Hilde Sochor in ihre Mitte aufnehmen wird.“ Er beendete seine Rede mit einem Gedicht von Nikolaus Lenau. Hilde Sochor war am 31. Mai im Alter von 93 Jahren in Wien verstorben - mehr dazu in Schauspielerin Hilde Sochor verstorben (wien.ORF.at; 2.6.2017).

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