Spezialtaucher untersuchen Donaukraftwerk

Das Donaukraftwerk Altenwörth (Bezirk Tulln) zählt zu den leistungsstärksten in Österreich. Um den Betrieb zu gewähren, wird regelmäßig eine der Turbinen mit Spezialtauchern aufwendig untersucht. Derzeit läuft eine Inspektion.

Nach Angaben des Betreibers Verbund erzeugt das Kraftwerk pro Jahr zwei Milliarden Kilowattstunden Strom, das entspreche knapp zweieinhalb Prozent des gesamten österreichischen Stromverbrauchs oder dem Jahresverbrauch von 570.000 Haushalten. Die neun Turbinen sind 40 Jahre alt aber noch „tadellos in Schuss“, sagte Verbund-Sprecher Florian Seidl. „Damit das so bleibt, inspizieren wir alle neun Jahre eine Turbine.“

Donaukraftwerk Altenwörth

Verbund

Die Inspektion gestalte sich dabei sehr aufwendig, „weil die Donau nicht einfach gedrosselt werden kann. Deswegen finden solche Arbeiten im Spätsommer bis Winter statt, wenn die Donau weniger Wasser führt“, sagte Seidl gegenüber noe.ORF.at.

Spezialtaucher kontrollieren Dammbalken

Zunächst werden Dammbalken dicht vor jene Turbine, die zu untersuchen ist, gesetzt. „Ein Dammbalken wiegt 28 Tonnen und ist zwölf Meter breit, darum brauchen wir den großen Portalkran“, so Seidl. Spezialtaucher kontrollieren, ob die Dammbalken dicht sitzen. „Dazu muss der Taucher zunächst den Einlauf der Turbine säubern, bevor die Dammbalken aufgestapelt werden können. Die Donau ist ein sehr trüber Fluss und der Taucher muss 30 Meter tief abtauchen“, sagte Seidl. „Am Grund der Donau muss er dann mühsam kriechend mit der Hand den Sand und lose Äste zur Seite räumen. Weil das Wasser so trüb ist, sieht der Taucher praktisch nichts.“

Bei der aktuellen Inspektion musste sogar ein Schwimmbagger helfen, um die Sandablagerungen und einen verkeilten, riesigen Baumstamm unter Wasser wegzubekommen. „Wenn die Dammbalken eingehoben sind, kontrolliert der Taucher dann nochmals die Dichtheit.“ Anschließend wird die Turbine leergepumpt, sodass sie zugänglich ist. Erst dann können die eigentlichen Arbeiten beginnen und ein Service an der Turbine gemacht werden. So werden beispielsweise Abnutzungen an den Schaufeln nachgebessert, die Lager kontrolliert und der Korrosionsschutz, wenn nötig, erneuert.

Turbine ab September wieder in Betrieb

Werden keine größeren Schäden entdeckt, soll die Turbine laut Plan Ende September wieder in Betrieb genommen. Währenddessen übernehmen die restlichen acht Turbinen das Wasser. Am Wasserspiegel oder Durchfluss ändere sich dadurch nichts, so der Verbund-Sprecher.

Turbine

Verbund

„Sollte die Donau überraschend ansteigen, können die Wehrfelder das überschüssige Wasser ableiten.“ Auch die Stromerzeugung und die Schifffahrt laufen in der Zwischenzeit ungestört weiter, heißt es vom Betreiber.

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