Die drei häufigsten Ursachen für E-Bike-Unfälle

Elektroräder liegen im Trend, allerdings unterschätzen viele die deutlich höhere Geschwindigkeit und das Gewicht. Im Vorjahr wurden mehr als 3.700 Personen verletzt. In Niederösterreich bietet die Polizei nun Fahrtechnikkurse für E-Bikes an.

E-Bikes haben in Österreich einen neuen Fahrradboom ausgelöst. Schließlich kann man damit auch ohne große Anstrengung etwa durch hügeliges Gelände mit dem Rad fahren. Allerdings unterschätzen viele den Umstieg auf ein solches Elektrorad. Mit speziellen Fahrtechniktrainings will die Polizei Unfällen vorbeugen.

E-Bike Unfall Ursache Polizei

ORF

In Türnitz absolvierten acht Senioren das Fahrtechniktraining der Polizei

Die meisten Unfälle geschehen, weil die Geschwindigkeit nicht angepasst ist. Der Elektromotor verleitet viele dazu, schneller zu fahren als bei normalen Fahrrädern. Besonders gefährlich ist die höhere Geschwindigkeit beim Wegfahren, sagt Christian Schöberl, Instruktor der Fahrtechniktrainings E-Bike: „Bei den neuen Rädern ist die Motor-Unterstützung bereits weit fortgeschritten. Sie fahren so schnell und zügig weg, dass man leicht die Kontrolle verliert. “

Moderne Bremsen greifen abrupter

Umstellen müssen sich E-Biker-Fahrer aber auch beim Bremsen. Einerseits sind Elektroräder mit bis zu 20 Kilogramm doppelt so schwer wie gewöhnliche Fahrräder. Beim Bremsen verlieren viele das Gleichgewicht und stürzen. Andererseits greifen die neuen Hydraulik- oder Scheibenbremsen abrupter als bislang gewohnt.

Schöberl rät deshalb, beim Bremsen die Hände gerade auszustrecken: „Dadurch kann man das Gewicht vom Körper, das nach vorne drückt, besser abfangen.“ Andernfalls würde die Federung nachgeben, die Arme knicken zur Seite und der Fahrer macht einen Überschlag.

Autofahrer unterschätzen Geschwindigkeit

Doch nicht nur Radfahrer, sondern auch Autofahrer unterschätzen die neue Technik. Denn Elektroräder sind mit etwa 25 km/h doppelt so schnell unterwegs wie herkömmliche Räder. „Wenn der Autofahrer den Radfahrer sieht, hat er aus Erfahrung eingespeichert, dass er langsamer fährt, unterschätzt die Geschwindigkeit, glaubt, dass er noch aus einer Seitengasse oder Parklücke herausfahren kann, und plötzlich kommt es zum Unfall“, erklärt Schöberl.

In den E-Bike-Kursen will die Polizei zumindest die Radfahrer für diese Gefahren und Extremsituationen schulen - damit die Radausflüge künftig nicht nur ohne große Anstrengung, sondern auch unfallfrei bewältigt werden.

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