Gasthaus-Abriss sorgt für große Aufregung

Das historische Gasthaus Koffler am Stadtplatz in Laa an der Thaya (Bezirk Mistelbach) wird abgerissen. Das sorgt in Teilen der Bevölkerung für Aufregung. Horst Wächter, Besitzer des Schloss Hagenberg, startete einen Aufruf zur Erhaltung.

Mit dem Abriss würde ein bedeutender Teil Kultur der Region verloren gehen, meint Horst Wächter. Der Erker des Hauses stammt aus der Rennaissance. „Es stammt aus einer der Sternstunden dieser Region, als sie unter der Herrschaft des genialen Renaissance-Fürsten König Matthias Corvinus von Ungarn stand“, so Wächter.

Einzigartiger Erker aus der Renaissance

In seinem Aufruf zur Erhaltung des Renaissance-Erkers schreibt Wächter: „Die Verantwortlichen unserer Region, die allzu gerne die Begriffe Kunst und Kultur in den Mund nehmen, sind unfähig, dieses Kunstwerk, dessen Aussagekraft alle zeitgenössischen bei weitem überragt, zu schützen.“

Gasthaus Koffler Laa an der Thaya

Wächter

So hat der Renaissance-Erker mit den beiden Skulpturen noch vor kurzem ausgesehen

Der Erker sei einzigartig und müsse erhalten bleiben, so Wächter. Er habe eine große Bedeutung, da er über fünf Jahrhunderte alle Brände und Verwüstungen überdauert habe. Der Schlossbesitzer kritisiert außerdem, dass nie eine Bauuntersuchung des Gebäudes in Autrag gegeben worden sei.

Trotz Kritik: Abriss ist fix

Trotz der Kritik ist alles für den Abriss bereit: Die beiden Statuen, die unter dem Erker angebracht waren, wurden bereits entfernt. Diese sind laut Bundesdenkmalamt schützenswürdig, anders als das restliche Gebäude. Auf diese Entscheidung des Bundesdenkmalamts beruft sich auch Bürgermeisterin Brigitte Ribisch (ÖVP).

Gasthaus Koffler Laa an der Thaya

Wächter

Zum Abriss bereit: Die Skulpturen wurden bereits entfernt

Das Bundesdenkmalamt habe laut Ribisch entschieden, dass das Gebäude keine historisch wertvolle Substanz mehr habe - bis auf die Skulpturen, die nun sicher verwahrt werden und künftig wieder ausgestellt werden sollen. Der Abriss soll noch dieses Jahr passieren. Im Neubau soll ein Gastronomie-Betrieb enstehen. „Das ist eine gute Lösung für den Stadtplatz“, so die Bürgermeisterin, „ich bin froh, dass neues Leben hinein kommt und der Stadtplatz belebt wird.“

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