„Schandfleck“ soll Ortszentrum werden

Der „Kaiser’s Hof“ in Straß im Straßertale (Bezirk Krems) galt jahrzehntelang als Schandfleck. Jetzt wird dort aber wieder gearbeitet. Ein Privatunternehmer will aus dem jetzigen Schandfleck ein pulsierendes Ortszentrum machen.

Straß im Straßertale hat ein schmuckes Ortsbild - allerdings mit Schönheitsfehlern. Der „Kaiser’s Hof“ lässt seine Ursprünge aus dem 16. Jahrhundert mehr als erahnen. Dieses Gebäude, früher ein Gutshof mit angeschlossener Gastwirtschaft, war viele Jahre lang dem Zahn der Zeit ausgeliefert. Vorstöße der Gemeinde beim Vorbesitzer waren erfolglos. „Wenn dieser Schandfleck jetzt weg kommt, dann sind wir sehr froh darüber“, sagt Bürgermeister Walter Harauer (ÖVP).

Dank des Privatunternehmers Jürgen Peetz, ein Projektentwickler, der jahrzehntelang in der Telekom-Branche tätig war und sich jetzt der Revitalisierung alter Baujuwele verschrieben hat, soll der „Kaiser’s Hof“ nun revitalisiert werden. Innerhalb der nächsten zwei Jahre sollen die alten Mauern mit neuem Leben erfüllt werden.

Wohnungen, Seminarräume und eine Weinbar

Auf dem fast 2.000 Quadratmeter großen Areal sollen Wohneinheiten für mehrere Generationen entstehen, sowie Räume für Veranstaltungen, Seminarräume, ein Heimwerkerzentrum, eine Weinbar und eine Buschenschank, deren Betrieb sich Winzer das Jahr über aufteilen sollen, damit sie immer offen ist. Das Bundesdenkmalamt ist in die Revitalisierungsmaßnahmen eingebunden, denn das Gebäude steht unter Denkmalschutz.

Den alten Mauern wieder Leben einzuhauchen dürfte ein teures Unterfangen werden. Er mache es aber nicht aus reiner Liebhaberei, sagt Peetz, auch wenn er ein hohes wirtschaftliches Risiko eingehe. Es gebe zu wenige, die sich einer solchen Aufgabe annehmen, sagt er. Die Revitalisierung sei zwar eine „Herkulesaufgabe“ aber auch eine sehr befriedigende Tätigkeit, „weil man sich an der Schönheit der alten Form und der Tradition laben kann.“

Von Zustand des Gebäudes positiv überrascht

Die Sanierungsarbeiten in dem Gutshof in Straß haben schon begonnen, das Gebäude ist besser in Schuss, als es von außen zu vermuten wäre. Wenn man die Holzverkleidung abnehme und den Putz abklopfe, sei das ein Abenteuer, sagt Peetz: „Zum Zeitpunkt des Kaufs haben wir das nur ahnen können und sind jetzt positiv überrascht, dass es trocken ist.“

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