ÖVP-Wahlsieg dominiert die Titelseiten

Die Landtagswahl in Niederösterreich ist am Montag das dominierende Thema in den Tageszeitungen. Von einem „bemerkenswerten Sieg der ÖVP“ ist da genauso die Rede wie von einem „persönlichen Erfolg Mikl-Leitners“.

„Genosse Trend bleibt türkis-blau“ titelt die „Presse“. Für die ÖVP laufe es weiterhin - jedenfalls bei Wahlen - „wie am Schnürchen“. „Presse“-Chefredakteur Rainer Nowak schreibt von einem „persönlichen Sieg“ Mikl-Leitners. Ihr sei ein „politisches Kunststück“ gelungen. Mikl-Leitner habe bei ihrem ersten Antreten als Landeshauptfrau die absolute Mandatsmehrheit verteidigt. „Das ist bemerkenswert, weil Mehrheiten um die 50 Prozent in einer mittlerweile höchst volatilen Demokratie eine exotische Seltenheit sind“, so die Analyse des „Presse“-Chefredakteurs.

Landtagswahl in noe.ORF.at

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Auf der Titelseite der „Kronen Zeitung“ heißt es: „Jubel bei der ÖVP, Kanzler Kurz bestätigt“. Mit 49,6 Prozent der Stimmen sei die ÖVP überragende Siegerin, heißt es weiter. In seinem Kommentar schreibt Krone-Innenpolitikchef Claus Pándi, dass die „Übergabe des Landesthrons von Erwin Pröll an Johanna Mikl-Leitner zeitgerecht, professionell und mit Stil über die Bühne“ gegangen sei. Die Wahlkampfmaschinerie in St. Pölten habe wie immer „perfekte Arbeit“ geleistet, so Pándi.

Landtagswahl Zeitungen Titelseiten

ORF/Reinhard Linke

Ein Blick auf die Titelseiten der Zeitungen am Montag nach der Landtagswahl

Absolute Mehrheit beim ersten Antritt „beachtlich“

„Absolute Mehrheit im ersten Anlauf“ titelt der „Kurier“ in seiner Montagsausgabe. Der Wahlsonntag „endete mit einem Triumph von ÖVP-Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner“, so die Zeitung, die von einem „persönlichen Erfolg der Landeshauptfrau“ schreibt. Für Mikl-Leitner sei das „ein geradezu sensationeller Erfolg“, analysiert „Kurier“-Chefredakteur Helmut Brandstätter. Die absolute Mehrheit der Mandate beim ersten Antreten in Niederösterreich sei „mehr als beachtlich“, so Brandstätter: „Das hat Erwin Pröll 1993 nicht erreicht.“

Sendungshinweis

„Guten Morgen Niederösterreich“, 29.1.2018

Der „Standard“ schreibt auf der Titelseite: „ÖVP verteidigt in Niederösterreich absolute Mehrheit“. Die ÖVP habe „erfolgreich tief gestapelt“, heißt es im „Standard“. Die FPÖ habe „das Potenzial nicht ausschöpfen“ können, so Michael Völker in seinem Kommentar. Es sei „klar gewesen, dass die FPÖ in Niederösterreich zulegen würde“, schreibt Völker, „dem stand zuletzt nur ihr Spitzenkandidat Udo Landbauer im Wege“. Das antisemitische Liedgut habe „zu einer breiten Diskussion über die Burschenschafter“ geführt. „Ob Mikl-Leitner Landbauer als Landesrat tatsächlich verhindern kann“, werde die spannende Frage der nächsten Wochen werden, so der „Standard“.

Von „Hanniluja“ bis „Hannimoon“

Die Gratiszeitung „Heute“ titelt „Hanniluja“. Die ÖVP habe nach der Ära Pröll die absolute Mehrheit in Niederösterreich gehalten. „Hannimoon für VP“, schreibt „Heute“-Chefredakteur Christian Nusser in seinem Kommentar. „Nur in St. Pölten wird in Österreich noch absolut regiert. Bemerkenswert in Zeiten wie diesen“, so Nusser. Während Sebastian Kurz in seiner Lobrede von „Rückenwind“ sprach, sei eher „ein Rückentornado“ gemeint gewesen. Laut Nusser sei das „natürlich auch eine Testwahl für Türkis-Blau“ gewesen.

„Hanni schafft die Absolute“ heißt es auf der Titelseite von „Österreich“. Mikl-Leitner habe am Sonntag einen „fulminanten Wahlsieg eingefahren“. „Österreich“-Herausgeber Wolfgang Fellner schreibt in seinem Kommentar, dass der „Mikl-Triumph zum Turbo für den Kurz-Kurs“ werde. Die Wahl in Niederösterreich gebe „ziemlich genau die aktuelle Stimmung der Wähler in Österreich wieder“, so Fellner. Die „Eisene Lady“ sei in Rekordzeit zur „Landesmama“ geworden, habe die Herzen der Niederösterreicher erobert und „alle Umfragen getoppt“.

ÖVP verdankt Wahlsieg „Mikl-Leitner selbst“

Die „Niederösterreichischen Nachrichten“ („NÖN“) titeln in ihrer Onlineausgabe: „Niederösterreich bleibt absolut schwarz“. Zu verdanken habe die ÖVP den Wahlsieg „vor allem der Person Johanna Mikl-Leitner selbst, die sich innerhalb von nur einem Jahr von der toughen Innenministerin mit mäßigen Beliebtheitswerten zur Landeshauptfrau der Herzen gemausert“ habe, schreibt „NÖN“-Chefredakteur Daniel Lohninger in seiner Analyse. Viele Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher seien „mit der Entwicklung des Bundeslandes zufrieden“, so Lohninger, „damit fehlte die Basis für eine Wechselstimmung“.

„ÖVP hält Absolute, FPÖ legt zu“ kann man in der Onlineausgabe der „Bezirksblätter“ lesen. Laut Chefredakteur Oswald Hicker bleibe Niederösterreich „ein Land der Mitte“. „Der Niederösterreicher mag keine Radikalismen und der Niederösterreicher mag Niederösterreicher. Vielleicht wird man sich das in Zukunft auch zu Herzen nehmen, Leute aufzustellen, die wirklich aus dem Subtrat Niederösterreichs herausgewachsen sind und nicht da erst vor kurzem eingepflanzt wurden“, so Hickers Analyse.

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