Donau: Mensch hauptverantwortlich für Fäkalien

Für die fäkale Verschmutzung der Donau ist vor allem der Mensch verantwortlich - und das trotz Kläranlagen. Zu diesem Ergebnis kommen Forscher der Karl Landsteiner Universität in Krems und der Technischen Universität Wien.

Wissenschafter der Karl Landsteiner Privatuniversität für Gesundheitswissenschaften, der Technischen Universität Wien und der Medizinischen Universität Wien untersuchten im Jahr 2013 die Donau vom Ursprung in Deutschland bis zur Mündung im Schwarzen Meer und sammelten Proben von Fäkalien ein.

Diese Daten liegen nun vor, wurden aufbereitet und ausgewertet. Demnach weist die Donau großteils eine sehr gute Wasserqualität auf. Am Unterlauf, vor allem in Serbien und Rumänien, gibt es Probleme mit einem starken Fäkaleintrag, weil dort kaum Kläranlagen vorhanden sind.

Fäkaleintrag entscheidet über Infektionsrisiko

Um die Verschmutzung der Donau mit Fäkalien ging es auch in dem Forschungsprojekt der Kremser Privatuniversität. Dabei sollte vor allem festgestellt werden, ob Fäkalien, die in die Donau gelangen, von Menschen oder von Tieren stammen. Was auf den ersten Blick nicht relevant klinge, habe aber sehr wohl eine große Bedeutung, erklärt Andreas Farnleitner, Wissenschafter an der Karl Landsteiner Universität.

„Nehmen wir an, ich hätte eine Badestelle an der Donau und da habe ich Probleme mit der fäkalen Belastung, die ich mit der Standardmethode messe. Dank der neuen Methode kann ich jetzt sagen, wo die Ursache liegt. Wenn es beim Menschen liegt, kann ich die Kläranlage ausbauen, wenn es bei Tieren liegt, muss ich andere Maßnahmen setzen. Das ist der erste zielorientierte Zugang unserer Forschung. Der zweite: Mit der Methode kann man Infektionsrisiken abzuschätzen und prüfen, ob ich noch in der tolerierbaren Grenze bin oder darüber liege.“

DNA der Bakterien kann entschlüsselt werden

Neu an dieser wissenschaftlichen Entdeckung ist, dass es nun gelang, mittels der Bestimmung der DNA von Bakterien herauszufinden, welchen Ursprung sie haben. „Das funktioniert so ähnlich wie bei einem genetischen Fingerabdruck“, erklärt sein Kollege Alexander Kirschner, der ebenfalls bei der Forschungsfahrt an Bord war. Die Forschungsergebnisse wurden weltweit publiziert, das internationale Interesse ist bereits groß. Das nächste Forschungsprojekt wird bereits vorbereitet: Im kommenden Jahr wird die Belastung der Donau durch resistente Antibiotika untersucht.

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