Gemeinsamer Kampf gegen EU-Einsparungen

Wegen des Brexits, der sich auch auf das nächste EU-Budget auswirken wird, müssen Bauern künftig mit weniger Geld aus der EU rechnen. Niederösterreich und Baden-Württemberg wollen gegen diese Pläne gemeinsam ankämpfen.

Dass sich die österreichische Agrarpolitik künftig auf weniger Geld aus Brüssel einstellen muss, ließ EU-Kommissar Günther Oettinger bereits am Montag bei seinem Besuch in Wien anklingen. Strikte Ablehnung zu diesen Plänen gab es von vielen Seiten. Auch der für das Agrarwesen zuständige Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) lehnte jegliche Kürzungen ab.

Pernkopf erteilt Einsparungen klare Absage

„Ich sage dazu, wenn die EU sparen muss, dann darf sich das nicht auf dem Rücken unserer kleinen und mittleren Familienbetriebe abspielen. Das ist eine ganz klare Ansage und dazu steht auch unsere Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger. Wir sind hier auf einer Linie.“ Pernkopf setzt auf Allianzen mit Regionen innerhalb der EU, wie etwa Baden-Württemberg. Dieses deutsche Bundesland sei, was die agrarpolitischen Strukturen betreffe, mit Niederösterreich vergleichbar. So beträgt etwa die durchschnittliche Betriebsgröße in Niederösterreich 25 Hektar und in Baden-Württemberg 35 Hektar.

„Uns gemeinsam ist die große Spannbreite von Sonderkulturen über Weinbau bis hin zur Almwirtschaft“, sagt der für den Ländlichen Raum zuständige Minister aus Baden Württemberg, Peter Hauk (CDU), bei einem Arbeitsgespräch am Donnerstag in St. Pölten.

Hauk: „Allianzen zu schmieden, enorm wichtig“

Bei diesem Treffen wurden gemeinsame Herausforderungen und Ziele für die künftige Agrarpolitik ausgelotet. So sollen kleine und mittlere Betriebe künftig gestärkt und hohe Produktions- und Qualitätsstandards dieser Betriebe belohnt werden. Dass nach sieben fetten Jahren nun nicht sieben magere kommen, sei erstrebenswert, so Hauk.

„Der Versuch Allianzen zu schmieden ist in der Europäischen Union extrem wichtig, auch der gemeinsame Auftritt bei Veranstaltungen in Brüssel. Wenn mehrere Regionen Europas zusammen in die gleiche Richtung ziehen, hat man am Ende auch als Region, als Bundesländer, mehr Erfolg."´

EU unterstützt 20.000 Agrarprojekte in NÖ

Allein in Niederösterreich würden in der aktuellen agrarpolitischen Periode 20.000 Projekte in Niederösterreich durch Finanzmittel der EU unterstützt, so Pernkopf. Diese würden wiederum ein Investitionsvolumen von 1,3 Milliarden Euro auslösen. Dadurch würde Geld in die Wirtschaft fließen und letztlich Arbeitsplätze gesichert werden. "Da wollen wir kein einziges Projekt verlieren“, so Pernkopf.