Rene Benkos Signa kauft kika/Leiner

Nachdem bei der angeschlagenen Möbelkette kika/Leiner mit Sitz in St. Pölten bis zuletzt nach einer Lösung gesucht worden ist, ist der Verkauf nun fix. Der Immobilieninvestor Rene Benko übernimmt die Kette und sichert 5.000 Arbeitsplätze.

Bereits Donnerstagvormittag verdichteten sich in Zeitungsberichten die Hinweise, dass der Tiroler Immobilieninvestor Rene Benko mit der Signa Holding bei kika/Leiner einspringen dürfte. Am späten Donnerstagabend kam es schließlich zu einer Einigung, womit auch eine mögliche Insolvenz der Möbelkette vom Tisch sein dürfte.

Immobilien-Investor Rene Benko

APA/Hans Klaus Techt

Rene Benko hat das Rennen um kika/Leiner für sich entschieden

In den nächsten Tagen würden „alle Verträge abgestimmt und fixiert“, teilte kika/Leiner-Geschäftsführer Gunnar George am Donnerstagabend in einer Aussendung mit. Laut Unternehmensangaben sind die etwa 5.000 Arbeitsplätze bei kika/Leiner gesichert. „Die kapitalstarke Signa hat mit der erfolgreichen Sanierung von Karstadt die langfristige Sicherung von Arbeitsplätzen bewiesen und wird den Restrukturierungsprozess, den wir Anfang des Jahres begonnen haben, als Garant weiter unterstützen“, so George. Weitere Details zum Verkauf teilte kika/Leiner nicht mit.

Kaufpreis ist noch offen

Zwar sind die näheren Details noch unklar, in mehreren Medien wurde am Donnerstag aber kolportiert, dass der Kaufpreis bei 500 Mio. Euro liegen soll. „Kein Kommentar“, hieß es dazu noch am frühen Donnerstagabend vom Sprecher von Benkos Firma Signa, Robert Leingruber. Auch bei kika/Leiner zeigte man sich am Donnerstag untertags noch zugeknöpft: „Nachdem die seit rund zehn Tagen laufenden Verhandlungen noch nicht abgeschlossen sind, können wir derzeit Informationen und Gerüchte weder bestätigen und dementieren. Wie wir mehrfach betont haben, informieren wie die Öffentlichkeit sofort nach Abschluss der Gespräche“, hieß es in einem Statement.

„Große Freude“ beim Geschäftsführer

„Mit großer Freude“ reagierte Gunnar George, der Geschäftsführer von kika/Leiner, am späten Donnerstagabend: „Wir können bekannt geben, dass das von der Signa Gruppe gelegte Angebot von der Steinhoff Gruppe angenommen und in den nächsten Tagen alle Verträge abgestimmt und fixiert werden.“ Für George hat die „kapitalstarke Signa“ die langfristige Sicherung von Arbeitsplätzen bewiesen und werde, so George, den Restrukturierungsprozess,
den wir Anfang des Jahres begonnen haben, als Garant weiter unterstützen.

Erleichterung bei den Mitarbeitern

Die Erleichterung der Mitarbeiter nach der Entscheidung sei groß, erklärte Leiner-Betriebsratsvorsitzende Karl Vogl am Freitag gegenüber noe.ORF.at, er habe diesbezüglich bis Mitternacht Nachrichten der Mitarbeiter erhalten. „Ich bin mit dieser Lösung ausgesprochen zufrieden, weil ich denke, dass Herr Benko bisher bewiesen hat, dass er die Fähigkeiten und Möglichkeiten hat, ein Unternehmen in positiven Linien zu führen“, so Vogl.

Möbelkette suchte bis zuletzt Lösung

Fest steht jedenfalls, dass es bei kika/Leiner zuletzt dringend eine Lösung brauchte. Nach Turbulenzen beim Mutterkonzern Steinhoff sprang vor zwei Wochen die Kreditversicherung ab - mehr dazu in Kika/Leiner erneut in Turbulenzen (noe.ORF.at; 3.6.2018). Seither stand immer wieder eine mögliche Insolvenz im Raum, nicht zuletzt weil Ende Juni die Urlaubsgelder ausbezahlt werden müssen und laut dem Kreditschutzverband von 1870 fraglich war, ob diese auch bezahlt werden können.

In den Spekulationen, wer kika/Leiner übernehmen könnte, war zuletzt auch der Name XXXLutz gefallen. Die Möbelkette mit Sitz in Wels (Oberösterreich) hatte „grundsätzliches Interesse“ an einer etwaigen Übernahme angemeldet - mehr dazu in XXXLutz hat Interesse an kika/Leiner (noe.ORF.at; 5.6.2018). Mit der Übernahme durch Rene Benko ist XXXLutz aber offiziell aus dem Rennen.

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