Schlichten statt streiten brachte 200.000 Euro

Die Verbraucherschlichtung Austria vermittelt kostenlos bei Streitereien zwischen unzufriedenen Konsumenten und Unternehmen. Niederösterreicher erhielten auf diesem Weg seit 2016 insgesamt 200.000 Euro zurück.

Ein Schreckensszenario im Urlaub: Bei der Buchung wurde noch der direkte Zugang zum Strand angepriesen, doch bei der Ankunft überrascht eine Baustelle direkt vor dem Zimmerfenster. Das vermeintliche Traumhotel entpuppt sich als Reinfall.

Schlichtungsanträge online oder telefonisch

Um Fälle wie diese zu lösen, müssen Konsumenten nicht zwingend vor Gericht gehen. Schlichtungsstellen bieten eine kostenlose Alternative. „Wir hören uns beide Seiten an und versuchen dann, eine Lösung zu finden, mit der alle zufrieden sind“, erklärt Simon Eder. Als Geschäftsführer der Verbraucherschlichtung Austria (VA) betont er den „deeskalativen Charakter“ einer Schlichtung: Am Ende solle ein Konflikt gelöst werden und eine Win-Win-Situation entstehen.

Sitz der VA ist in Wien, Anträge werden online oder per Telefon gestellt. An speziellen Terminen komme man auch nach Niederösterreich, um dort „persönlich vor Ort Anträge entgegenzunehmen“, sagt Eder. Solche „Sprechtage“ seien das nächste Mal im Herbst geplant.

Mann trägt Einkaufstaschen

APA/Neubauer

Die VA vermittelt auch bei Problemen mit Warenkäufen oder Garantiefällen

Seit der Gründung 2016 gingen bei der VA mehr als 1.300 Anträge ein, darunter mehr als 260 Fälle aus Niederösterreich. Bei etwa der Hälfte konnten Lösungen gefunden werden und die Betroffenen bekamen Geld zurück. Allein seit Jänner haben niederösterreichische Konsumenten auf diesem Weg 40.000 Euro erhalten, insgesamt waren es seit 2016 mehr als 200.000 Euro, die als Schadenersatz zurück an Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher flossen.

Schnabl: „Besser geht’s nicht“

Wie am Dienstag in St. Pölten bekanntgegeben, wird das Land Niederösterreich seine finanzielle Unterstützung daher fortsetzen. Der für Konsumentenschutz zuständige Landeshauptfrau-Stellvertreter Franz Schnabl (SPÖ) sieht darin „einen wichtigen Baustein, um Konsumenten dabei zu helfen, zu ihrem Recht zu kommen“. Die Förderung des Landes Niederösterreich beträgt 10.000 Euro pro Jahr.

Hauptsächlich wird die Schlichtungsstelle von Arbeiter- und Wirtschaftskammer sowie vom Sozialministerium getragen. „Eine sozialpartnerschaftliche Einrichtung, deren Hauptziel Mediation und Deeskalation ist. Besser geht’s nicht“, so Schnabl über die Einrichtung.

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